In Ungarn verbringen Oppositionelle Nacht in Fernsehgebäude

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Ungarn,

Anlässlich der jüngsten Proteste gegen die Regierung des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban zogen Oppositionelle vor das staatliche TV-Gebäude.

Grosse Menschenmenge protestiert in Ungarn.
In den letzten fünf Tagen kam es vier Mal zu Protesten gegen die Regierung des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Innerhalb kürzester Zeit kam es in Ungarn zu zahlreichen Aufständen gegen Viktor Orban.
  • Nun stürmten 13 Oppositionelle sogar das TV-Gebäude und verbrachten dort die Nacht.
  • Dabei sind zwei der Abgeordneten gewaltsam aus dem Gebäude geworfen worden.

Nach dem jüngsten Protest gegen die Regierung des rechtsnationalen MinisterpräsidentenViktor Orban ist ein Teil der Teilnehmer am späten Sonntagabend vor den Sitz des staatlichen Fernsehens MTV gezogen. 13 Parlamentsabgeordnete der Opposition verschafften sich Zutritt zu dem Gebäude und verbrachten dort die ganze Nacht. Sicherheitsmänner hinderten sie jedoch daran, die Nachrichtenstudios zu erreichen, um eine Petition verlesen zu lassen.

Zwei der Abgeordneten, die beiden Fraktionslosen Bernadett Szel und Akos Hadhazy, warf der Sicherheitsdienst des Fernsehens heute Morgen gewaltsam aus dem Gebäude. Die anderen elf blieben indessen noch dort, berichtete das Nachrichtenportal «index.hu». 

Zuvor waren am Sonntagabend mehr als 10'000 Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen die Regierung Viktor Orbans zu demonstrieren. Es war der vierte Protest in fünf Tagen. Anlass war eine am vergangenen Mittwoch im Parlament beschlossene neue Überstundenregelung. Sie sieht vor, dass Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern bis zu 400 Überstunden im Jahr verlangen können. Kritiker sprechen von einem «Sklavengesetz».

Missstände in Ungarn

Zu Themen der Proteste wurden aber auch andere Missstände unter der Orban-Regierung, darunter die einseitige regierungsfreundliche Berichterstattung des staatlichen Rundfunks, die Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit und die Korruption rund um hochrangige Regierungsvertreter und ihre Familien.

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