Im Konflikt zwischen dem Emirat Katar und vier arabischen Staaten zeichnet sich eine Entspannung ab. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP sagte der saudiarabische Aussenminister Faisal bin Farhan, dass eine Resolution in Sicht sei, die alle betroffenen Parteien «zufriedenstellen» werde.
Faisal Farhan
Faisal bin Farhan mit Atemschutzmaske. (Archivbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auswärtiges Amt begrüsst Vermittlungsbemühungen.

Das Auswärtige Amt in Berlin begrüsste die Vermittlungsbemühungen Kuwaits und der USA in dem Konflikt.

«Wir stellen uns eine Resolution vor, die alle Aspekte abdeckt und alle betroffenen Parteien zufrieden stellt», sagte der saudiarabische Aussenminister auf die Frage, ob der Konflikt vollständig beigelegt werden könne. Mit einer Abschlusserklärung sei «bald» zu rechnen, sagte er am Rande einer Sicherheitskonferenz in Bahrain.

Saudi-Arabien führt eine Koalition mit Ägypten, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten an, die Katar wegen zu grosser Nähe zum Iran und zu radikalislamischen Gruppen seit 2017 mit einem umfassenden Embargo sanktioniert. Die Regierung in Doha weist die Vorwürfe zurück.

Die vier Länder verwiesen Katarer in den vergangenen Jahren des Landes und schlossen ihre Lufträume für Flugzeuge aus Katar. Grenzen und Häfen wurden abgeriegelt und Familien mit unterschiedlichen Nationalitäten getrennt.

Kuwait ist federführend in die Vermittlungsbemühungen zur Lösung der Krise involviert. Aussenminister Scheich Ahmed Nasser al-Mohammed Al-Sabah sagte jüngst, dass alle Konfliktparteien zuletzt «fruchtbare Gespräche» geführt hätten. Auch die USA seien in die Gespräche eingebunden gewesen.

Die Bundesregierung begrüsste die Ankündigung Al-Sabahs. Deutschland habe die Bemühungen Kuwaits stets unterstützt, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Samstag. «Eine Lösung der Krise wäre ein Gewinn für das Leben der Menschen in den Golf-Staaten und hätte positive Wirkung für die Stabilität in der Region. Wir danken der kuwaitischen und der amerikanischen Regierung für ihre Vermittlungsbemühungen in dieser Sache.»

Im Zuge des Embargos gegen Katar hatte das arabische Quartett eine Liste von Bedingungen für Katar gestellt, darunter die Schliessung des Senders Al Jazeera und die Herabstufung der Beziehungen zur Türkei. Doch statt Katar zum Einlenken zu bringen, hatten die Massnahmen eine höhere Selbstständigkeit des Emirats zur Folge und sorgten für eine grössere Nähe des Emirats zum Iran und zur Türkei.

So flog nach der Schliessung des saudiarabischen Luftraums Qatar Airways über den Iran - den Erzrivalen Saudi-Arabiens und Gegner Washingtons - und zahlte Teheran Berichten zufolge 100 Millionen Dollar (82 Millionen Euro) dafür im Jahr.

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