Im Westen Deutschlands und vor allem in Grossstädten haben die Grünen bei den Europa- und Kommunalwahlen historische Erfolge gefeiert.
Jubel bei den Grünen
Jubel bei den Grünen - dpa/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wahlerfolge vor allem in westdeutschen Grossstädten.

Mit zweistelligen Zuwachsraten zog die Partei vielerorts an der SPD und zum Teil an der Union vorbei. Die beiden Berliner Regierungspartner verloren auch bei den Kommunalwahlen in den westdeutschen Ländern zum Teil massiv. Die AfD schnitt dagegen im Westen deutlich schwächer als im Osten ab.

In Schleswig-Holstein wurden die Grünen bei der Europawahl sogar in einem Flächenland stärkste Kraft. Sie lagen nach Angaben der Landeswahlleitung mit 29,1 Prozent der Stimmen deutlich vor der CDU mit 26,2 Prozent. Grosser Wahlverlierer war auch dort die SPD, die auf 17,1 Prozent absackte. Die AfD kam auf 7,4 Prozent.

Auch in anderen westdeutschen Bundesländern konnten die Grünen bei der Europawahl ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren deutlich verbessern. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen wurden die Grünen mit 23,2 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CDU mit 27,9 Prozent. Die SPD sackte auf 19,2 Prozent ab, lag aber noch deutlich vor der AfD mit 8,5 Prozent.

In Bayern wurde die CSU mit 40,7 Prozent der Stimmen zwar klar stärkste Kraft. Die Grünen legten aber auch im Freistaat deutlich zu und lagen mit 19,1 Prozent klar vor der SPD mit 9,3 Prozent. Auch bei der Europawahl in Baden-Württemberg gewannen die Grünen an Zustimmung und wurden mit 23,3 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CDU mit 30,8 Prozent. Die SPD kam nur noch auf 13,3 Prozent, die AfD folgte mit zehn Prozent.

Auch bei den Kommunalwahlen punkteten die Grünen. Bei der Wahl zur Regionalversammlung in Stuttgart lagen die Grünen beispielsweise mit 24,28 Prozent hauchdünn vor der CDU mit 24,15 Prozent, wie der Regionalverband mitteilte. Zu der Region gehören die Landeshauptstadt Stuttgart sowie die umliegenden Kreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr.

Bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz und im Saarland verbuchten die Grünen ebenso Erfolge. Bei den Gemeinderats- und Kreistagswahlen im Saarland legten sie zu, lagen allerdings klar hinter CDU und SPD. Die CDU verlor zwar Stimmenanteile, kam aber als stärkste Kraft bei den Kreistagswahlen laut dem vorläufigen Ergebnis auf 34 Prozent und bei den Gemeinderatswahlen auf 35,4 Prozent. Die SPD sackte auf 30 und 30,9 Prozent ab, die Grünen verbesserten sich als drittstärkste Kraft auf 12,6 und elf Prozent.

In Rheinland-Pfalz zeichneten sich ebenfalls Stimmenzuwächse für die Grünen bei den Kommunalwahlen ab. In Mainz wurden die Grünen laut einem Trendergebnis mit knapp 30 Prozent der Stimmen stärkste Kraft im Stadtrat. Landesweite Ergebnisse lagen in dem Bundesland zunächst nicht vor.

In Städten und vor allem in Grossstädten waren die Grünen insgesamt der grosse Wahlsieger. Bei der Europawahl lagen sie in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin mit 31,2 Prozent und 27,8 Prozent vorn. Auch in anderen Grossstädten wurden die Grünen stärkste Kraft: In München kamen sie auf 31,2 Prozent, in Köln auf 32,9 Prozent und in Frankfurt am Main auf 31,3 Prozent.

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