George P. Shultz ist im Alter von 100 Jahren gestorben
Der frühere US-Aussenminister George P. Shultz ist tot. Davor war er als Finanzminister, Arbeitsminister und Haushaltschef im Weissen Haus tätig gewesen.

Das Wichtigste in Kürze
- George P. Shultz ist am Samstag mit 100 Jahren verstorben.
- Republikaner setzte sich unter Präsident Reagan für Ende des Kalten Krieges ein.
Er starb am Samstag im Alter von 100 Jahren, wie die Hoover Institution in Kalifornien am Sonntag mitteilte. George P. Shultz hatte unter dem republikanischen Präsidenten Ronald Reagan von 1982 bis 1989 als Aussenminister gedient. In dieser Zeit gelang es ihm, die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion abzubauen.
George P. Shultz: Grosser Stratege in der Geschichte
Die Hoover Institution, eine an der Universität Stanford angesiedelte Denkfabrik, bezeichnete Shultz als einen der grössten politischen Strategen aller Zeiten. Zusammen mit Reagan habe er dazu beigetragen, «den Lauf der Geschichte mit den Mitteln der Diplomatie zu ändern. Um den Kalten Krieg zu beenden.» Dies erklärte die Hoover Institution, der Shultz mehr als 30 Jahre lang angehörte.
Als Aussenminister knüpfte er Kontakte zu Vertretern der Sowjetunion. Ausserdem sorgte er für erste persönliche Treffen von Reagan mit hochrangigen Vertretern aus Moskau. In Shultz' Amtszeit einigten sich die USA und die Sowjetunion 1987 auf den INF-Vertrag über die atomare Abrüstung im Mittelstreckenbereich.
Shultz sei einer von nur zwei US-Politikern gewesen, die «vier verschiedene Posten in der Regierung innehatten», erklärte die Hoover Institution. Vor seiner Ernennung zum Aussenminister war er als Finanzminister, Arbeitsminister und Haushaltschef im Weissen Haus tätig gewesen.
Die ehemalige republikanische Aussenministerin Condoleezza Rice würdigte George P. Shultz als einen «grossen amerikanischen Staatsmann». Ausserdem als einen «wahren Patrioten», der «die Welt zu einem besseren Ort» gemacht habe.
Unterstützer der Bekämpfung des Klimawandels
Nach seiner aktiven Karriere als Politiker rückte George P. Shultz von einigen Positionen seiner Republikanischen Partei ab. Er unterstützte unter andrem die Idee einer CO2-Steuer zur Bekämpfung des Klimawandels.
In einem Essay anlässlich seines 100. Geburtstags beklagte er sich über den Politikstil des damaligen Präsidenten Donald Trump. Nur wer vertrauenswürdig sei, könne erfolgreich sein, schrieb Shultz damals. Dies gelte für Staaten ebenso wie für Einzelpersonen.