Nach der Parlamentswahl in Israel will der Herausforderer des amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Benny Gantz, selbst Chef einer Einheitsregierung werden.
Benny Gantz israel
Nun wird Benny Gantz mit der Regierungsbildung beauftragt. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Generalstaatschef: Blau-Weiss hat die Wahl «gewonnen».

Seine Mitte-Rechts-Partei Blau-Weiss habe die Wahl «gewonnen» und liege nach derzeitigem Stand mit 33 Parlamentssitzen vorn, sagte der frühere Generalstabschef am Donnerstag. Netanjahu habe im Parlament keine «ausreichende Mehrheit, um eine Koalition zu bilden, wie er sie sich erhofft hatte», fügte Gantz hinzu.

Netanjahu hatte Gantz zuvor zur Bildung einer Einheitsregierung aufgerufen. In einer Video-Botschaft sagte Netanjahu, er habe sich zwar im Wahlkampf für eine rechtsgerichtete Koalition ausgesprochen, das Wahlergebnis ermögliche dies jedoch nicht. «Benny, wir müssen eine Einheitsregierung bilden, so gross wie möglich», sagte Netanjahu. «Das Volk erwartet von uns, dass wir unsere Verantwortung wahrnehmen und kooperieren.»

Damit änderte der amtierende Regierungschef überraschend seine Tonlage. Noch am Mittwochabend hatte Netanjahu erklärt: «Es gibt nur zwei Optionen: eine Regierung unter meiner Führung oder eine gefährliche Regierung, die von den arabischen Parteien abhängig ist.» Gantz machte nun aber klar, dass er eine Einheitsregierung unter Führung von Netanjahu nicht akzeptieren, sondern selbst Regierungschef werden will.

Laut dem vorläufigen Wahlergebnis kommt Netanjahus konservativer Likud auf 32 Sitze und die liberalkonservative Liste Blau-Weiss von Gantz auf 33. Selbst mit ihren traditionellen oder möglichen Verbündeten käme keine der beiden Parteien auf die für die Regierungsbildung erforderliche Mehrheit von 61 Sitzen in der Knesset.

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