Die G7-Staaten verpflichten sich, bis 2030 aus der Kohleverstromung auszusteigen.
Was Unternehmen in den westlichen Industrienationen tun wollen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen, reicht einer aktuellen Studie zufolge nicht einmal annährend aus. (Symbolbild)
Die G7-Staaten haben sich darauf geeinigt, bis 2030 aus der Kohleverstromung auszusteigen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/AP/THOMAS KIENZLE

Die führenden westlichen Industrienationen (G7) wollen weltweit für einen wirksameren Klimaschutz kämpfen. Sie selbst verpflichten sich, schon in der ersten Hälfte der 2030er-Jahre aus der Kohleverstromung auszusteigen. Das geht aus dem Abschlusskommuniqué des G7-Ministertreffens in Italien hervor.

Die für Klima, Energie und Umwelt zuständigen G7-Ministerinnen und -Minister hatten am Montag und Dienstag im Palast von Venaria Reale am Stadtrand von Turin getagt. Italien hat in diesem Jahr die G7-Präsidentschaft inne. In ihrer Abschlusserklärung gehen die G7 auch auf das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 ein.

Demnach soll die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden. Dieses gilt als nur noch schwer erreichbar. Die G7 äussern sich «zutiefst besorgt», dass zwischen der notwendigen und der tatsächlichen Verringerung der Emissionen eine grosse Lücke klaffe.

Kontroverse um Atomenergie

Zum kontroversen Thema Atomenergie stellen die G7 jedem Land die Entscheidung frei. «Wir erkennen an, dass für die Länder, die sich entscheiden, sie zu nutzen, Atomenergie eine Rolle spielen wird, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern, während andere Länder andere Energiequellen wählen, diese Ziele zu erreichen», heisst es in der Erklärung. Von den G7-Staaten nutzen nur Deutschland und Italien keine Atomenergie.

Der italienische Energieminister Gilberto Pichetto Fratin ist ein Kernkraftbefürworter, ein Wiedereinstieg Italiens gilt gleichwohl als sehr unwahrscheinlich. Mit einer «Wasserkoalition» will die G7 die globale Wasserkrise angehen, die durch den Klimawandel noch verschärft werde. Die Koalition wolle «effektive, effiziente, inklusive und gerechte Strategien» entwickeln, um die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zu erreichen.

UN-Bemühungen gegen Plastikmüll

Die G7 unterstützen auch die UN-Bemühungen für ein globales Abkommen gegen Plastikmüll. «Wir haben als Industrieländer eine besondere Verpflichtung, die Auswirkungen der massiven Verschmutzungskrise einzudämmen», sagte Lemke am Dienstag. Sie begrüsste zugleich die Gründung der Wasserkoalition.

«Wir brauchen gemeinsame Strategien und Ziele zum Schutz unserer globalen Wasservorräte», sagte sie. Am Rande des Treffens kam es am Montagabend zu Anti-G7-Protesten in Italiens viertgrösster Stadt. Demonstranten versuchten laut Nachrichtenagentur Ansa, zum Quartier der Teilnehmer vorzudringen, die Polizei hielt sie zunächst mit Schilden zurück und setzte danach auch Tränengas, Wasserwerfer und Knüppel ein. Aus den Reihen der Demonstranten seien Eier, Flaschen und Rauchkörper auf die Ordnungshüter geworfen worden, hiess es.

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