Das FBI hat sich besorgt gezeigt, dass vor der US-Präsidentschaftswahl gewalttätigen Konfrontationen zwischen Linken und Rechten zunehmen könnten.
Bewaffnete US-Demonstranten, die gegen Einschränkungen des Waffenrechts eintreten
Bewaffnete US-Demonstranten, die gegen Einschränkungen des Waffenrechts eintreten - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Direktor Wray sieht neues Ausmass «leicht entzündbarer» Gewaltbereitschaft.
  • In den letzten Monaten kam es schon zu mehreren Verhaftungen.

Das FBI hat sich besorgt gezeigt, dass vor der US-Präsidentschaftswahl die gewalttätigen Konfrontationen zwischen verfeindeten politischen Gruppen zunehmen könnten.

Der Direktor der Bundespolizei, Christopher Wray, sagte am Donnerstag in einer Kongressanhörung in Washington, seine Behörde sei beunruhigt über die gewachsenen Spannungen auf den Strassen und Gruppierungen, die Proteste «kapern», um zur Gewalt anzustacheln.

Es gebe ein neues Ausmass von «leicht entzündbarer» Gewaltbereitschaft, sagte Wray vor dem Ausschuss für Heimatschutz des Repräsentantenhauses. Gruppen von gegensätzlichen politischen Seiten trügen zur «Gefahr der Lage» bei. Das FBI beobachte die Lage genau.

In den vergangenen Monaten ist es in den USA wiederholt zu Konfrontationen zwischen stark rechtsgerichteten Aktivisten und Anti-Rassismus-Demonstranten gekommen. In Kenosha im Bundesstaat Wisconsin wurden im August am Rande der Proteste zwei Menschen erschossen. Als Tatverdächtiger wurde ein 17-jähriger Weisser mit Verbindungen zu erzkonservativen Gruppen festgenommen.

Später im August wurde am Rande einer Anti-Rassismus-Demonstration in Portland im Bundesstaat Oregon ein weisser Anhänger der ultrarechten Gruppe Patriot Prayer erschossen. Der Tatverdächtige wurde seinerseits von der Polizei erschossen. US-Medienberichten zufolge soll es sich um einen 48-jährigen Anhänger der linksgerichteten Antifa-Bewegung gehandelt haben.

Die landesweiten Anti-Rassismus-Proteste waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis entfacht worden und wurden seither durch weitere Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze befeuert. Die Proteste sind überwiegend friedlich, doch gab es wiederholt gewalttätige Ausschreitungen.

Präsident Donald Trump macht linksextreme «Anarchisten» für die Gewalt am Rande der Proteste verantwortlich. In seiner Kampagne für die Wahl am 3. November setzt sich Trump als Kandidat von «Recht und Ordnung» in Szene.

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