Bei einem seltenen gemeinsamen Auftritt haben die Vertreter der rivalisierenden Palästinensergruppen Fatah und Hamas ein vereintes Vorgehen gegen die israelischen Annexionspläne für Teile des besetzten Westjordanlands angekündigt.
Hamas
Palästinenser im Westjordanland. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Palästinenser wollen «nationale Einheit gewährleisten».

«Wir werden alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um die nationale Einheit zu gewährleisten», sagte Fatah-Generalsekretär Dschibril Radschub am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Ramallah. Saleh al-Aruri, Vertreter der radikalislamischen Hamas, bekräftigte per Video aus Beirut zugeschaltet die Äusserungen.

Die Pressekonferenz sei «eine Gelegenheit, in diesen gefährlichen Zeiten im Dienste unseres Volkes eine neue Etappe zu beginnen», fügte al-Aruri hinzu. Die radikalislamische Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, und die im Westjordanland regierende gemässigte Fatah sind seit Jahren tief zerstritten.

Angesichts des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Nahost-Plans forderte die Hamas kürzlich jedoch eine «Union der palästinensischen politischen Klasse». Die Palästinenser lehnen den Plan ab, der auch international scharf kritisiert wird. Die Hamas würde eine Annexion nach eigenen Angaben als «Kriegserklärung» verstehen.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte für Mittwoch in Aussicht gestellt, das Vorhaben seiner Regierung zur Umsetzung des umstrittenen Plans vorzustellen. Der Trump-Plan gibt Israel im Prinzip grünes Licht für eine Annexion von bis zu 30 Prozent des von Israel seit 1967 besetzten Westjordanlands. Wann sich die israelische Regierung nun zu den Annexionsplänen äussert, ist unklar.

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