Facebook befindet sich nach dem Kapitol-Sturm im Zugzwang. Nun beschliesst das Soziale Netzwerk, seinen Nutzern keine politischen FB-Gruppen mehr zu empfehlen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg
Facebook-Chef Mark Zuckerberg - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook wird für die Radikalisierung der Kapitol-Stürmer mitverantwortlich gemacht.
  • Nun wurde beschlossen, seinen Nutzern keine politischen Gruppen mehr zu empfehlen.

Facebook will seine Rolle als Übermittler politischer Botschaften weiter reduzieren. Das Unternehmen werde seinen Nutzern nicht mehr Gruppen zu politischen Themen empfehlen, kündigte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch an.

Auf solche Empfehlungen hatte Facebook bereits in den USA während des jüngsten dortigen Präsidentschaftswahlkampfes verzichtet. Dies, um sich aus der erhitzten politischen Auseinandersetzung um das Weisse Haus herauszuhalten.

Facebook wolle nun diese Massnahme auf die ganze Welt ausweiten, sagte Zuckerberg. Damit wolle der Konzern dazu beitragen, «die Gemüter zu beruhigen» und politische Kommunikation einzudämmen, die spaltend wirke. Die Gruppen bei Facebook vereinen Nutzer, die gemeinsame Interessen und Ansichten haben.

Facebook als Nährboden für extremistisches Gedankengut?

Die Reputation von Facebook hat in den vergangenen Jahren immens gelitten. Dies, weil seine Plattformen für die Übermittlung irreführender, manipulativer und extremistischer politischer Botschaften genutzt wurden.

Facebook Logo Lupe
Das Logo des Facebook-Konzerns. - Dpa

In den USA geriet das Unternehmen in den vergangenen Wochen auch wegen Donald Trump und seinen Unterstützern massiv in Kritik. Diese haben die Falschbehauptung verbreitet, der Wahlsieg des neuen Präsidenten Joe Biden sei durch Betrug zustande gekommen.

Trump-Konto vorerst gesperrt

Der Facebook-Konzern sperrte wegen solcher Botschaften die Seiten Trumps in seinem gleichnamigen Netzwerk. Derselbe Schritt wurde auf dem zu Facebook gehörenden Bilderdienst Instagram unternommen.

facebook instagram
Facebook und Instagram gehören beide zum Mutter-Konzern Meta. - Keystone

Ob diese Konten Trumps dauerhaft gelöscht werden sollen, ist noch nicht entschieden. Facebook hat diese Entscheidung an ein Gremium aus unabhängigen Experten delegiert.

Zuckerberg kündigte nun auch an, dass Facebook die in die Nachrichtenströme der Nutzerseiten eingespeisten politischen Inhalte reduzieren werde.

Der Facebook-CEO stellte klar: Die Nutzer sollten sich weiterhin auf den Plattformen des Konzerns an politischen Gruppen und Diskussionen beteiligen können.

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