Militante Palästinenser attackieren illegalen israelischen Aussenposten nahe Nablus.
Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland sind militante Palästinenser getötet worden. Hier steigt Rauch während einer Razzia israelischer Sicherheitskräfte in der besetzten Stadt Nablus Anfang des Monats auf.
Hier steigt Rauch während einer Razzia israelischer Sicherheitskräfte in der besetzten Stadt Nablus im Westjordanland auf. (Archivbild) - Majdi Mohammed/AP

Militante Palästinenser haben in der Nähe der Stadt Nablus im Westjordanland einen illegalen Siedler-Aussenposten angegriffen. Sie feuerten rund 30 Schüsse auf einen Posten der israelischen Armee ab, der die Siedlung Homesch bewachte, berichtete der Sender Kan am Freitag. Als die Soldaten die Angreifer verfolgten, hätten die Militanten einen Sprengkörper detoniert.

Drei Soldaten erlitten mittelschwere, vier weitere leichte Verletzungen, teilte die Armee am Abend mit. Die Streitkräfte starteten eine Suchaktion, nachdem die Angreifer in Richtung des palästinensischen Dorfes Silat al-Dhar geflohen waren.

Illegale Besetzung und Pläne zur Legalisierung

Der Aussenposten Homesch im israelisch besetzten Westjordanland gilt selbst nach israelischem Recht als illegal. Er war im Jahr 2005, als Israel den Gazastreifen räumte, zusammen mit drei anderen illegalen Aussenposten aufgegeben worden. Radikale Siedler haben sich damit nie wirklich abgefunden.

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will indes auf Betreiben der rechtsextremen Koalitionspartner die geräumten Aussenposten wiederbeleben und legalisieren.

Im vergangenen Dezember genehmigte der zivile Arm der Militärverwaltung im Westjordanland neue Bautätigkeiten in Homesch. Dort zu leben, ist aber weiterhin nicht legal.

Leben unter illegalen Bedingungen

Einem Bericht der «New York Times» zufolge hausen dort drei Familien in improvisierten Barackenbauten. 50 Religionsstudenten halten sich dort zeitweise auf, um die Thora zu studieren. Die Armee bewacht die Zugänge zu der Siedlung.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober vergangenen Jahres hat sich die Lage im Westjordanland deutlich zugespitzt.

406 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet. Es kam auch verstärkt zu Siedlergewalt gegen Palästinenser.

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