Meng Hongwei, der ehemalige Chef von Interpol, hat sich zu Beginn seines Prozesses in China der Korruption schuldig bekannt. Vor Gericht zeigte er Reue.
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Meng Hongwei, der Ex-Präsident von Interpol, hat Bestechungsgelder angenommen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Interpol-Chef bekennt sich der Korruption schuldig.
  • Meng Hongwei soll 2,1 Millionen Dollar Bestechungsgelder angenommen haben.

Der ehemalige Chef von Interpol, Meng Hongwei, hat sich zu Beginn seines Prozesses in China der Korruption schuldig bekannt.

Meng habe während der Anhörung zugegeben, 2,1 Millionen Dollar (1,86 Millionen Euro) Bestechungsgelder angenommen zu haben. Dies erklärte das zuständige Gericht in der nordostchinesischen Stadt Tianjin am Donnerstag im chinesischen Kurzbotschaftendienst Weibo.

Ehemaliger Chef von Interpol zeigte Reue

Der frühere chinesischer Vize-Minister für öffentliche Sicherheit Meng habe vor Gericht «Reue gezeigt», hiess es. Das Urteil gegen ihn werde zu späterer Zeit verkündet, schrieb das Gericht.

Meng Hongwei war im September 2018 während eines Besuchs in China verschwunden. Er lebte zuvor in Lyon, dem Sitz der internationalen Polizeibehörde in Frankreich. Später teilten die chinesischen Behörden mit, er sei der Korruption beschuldigt worden. Ausserdem sei er von seinem Posten an der Spitze von Interpol zurückgetreten.

Auch von der Kommunistischen Partei wurde er ausgeschlossen. Die Vorwürfe beziehen sich auf Mengs Zeit als Leiter der Marinepolizei und als stellvertretender Minister für öffentliche Sicherheit in China.

Grossangelegte Anti-Korruptionskampagne von China

Die Vorwürfe gegen Meng kamen inmitten einer Anti-Korruptionskampagne des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in den Reihen hochrangiger chinesischer Parteikader. Kritiker sehen in der Kampagne eine Strategie Xis, politische Gegner loszuwerden.

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Meng Hongwei wurde im Jahr 2016 zum Präsidenten von Interpol gewählt. - Keystone

Im Mai gewährte Frankreich Mengs Frau Grace und ihren beiden Kindern politisches Asyl. China hatte Frankreich daraufhin «Missbrauch» des in Frankreich üblichen Asylverfahrens vorgeworfen.

Ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums hatte damals erklärt, die Strafverfolgung gegen Meng Hongwei sei ein «klassischer Kriminalfall». Sie sei keine «sogenannte politische Verfolgung».

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