Ermittlungen gegen französische Staatssekretärin wegen Vergewaltigungsvorwürfen

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Frankreich,

Die französische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ein Regierungsmitglied wegen Vergewaltigungsvorwürfen.

Zacharopoulou ist für ihren Einsatz für Frauenrechte bekannt
Zacharopoulou ist für ihren Einsatz für Frauenrechte bekannt - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Vorwürfe setzen Präsident Macron weiter unter Druck.

Der Staatssekretärin für Entwicklung, Frankophonie und internationale Partnerschaften, Chrysoula Zacharopoulou, werde Vergewaltigung in zwei Fällen vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Nach Angaben des französischen Magazins «Marianne» stammen die Vorwürfe gegen die 46-Jährige noch aus ihrer Zeit als Gynäkologin.

Laut Staatsanwaltschaft wurde eine Anzeige am 25. Mai eingereicht, die zweite folgte demnach am 16. Juni. In beiden Fällen soll es während der Behandlung zu den Übergriffen gekommen sein. Das Aussenministerium, dem die Staatssekretärin unterstellt ist, reagierte zunächst nicht auf die Bitte der Nachrichtenagentur AFP um eine Stellungnahme.

Zacharopoulou ist erst seit Mai Mitglied der französischen Regierung, davor war sie drei Jahre Abgeordnete im Europäischen Parlament. Während dieser Zeit engagierte sie sich unter anderem im Ausschuss für die Rechte der Frau. Einen Namen machte sich die gebürtige Griechin mit ihrem Engagement für die globale Corona-Impfinitiative Covax sowie mit ihrer Aufklärungskampagne zur Endometriose, einer der häufigsten Unterleibs-Erkrankungen bei Frauen.

Es sind nicht die ersten Vergewaltigungsvorwürfe gegen Vertreter von Macrons Regierung. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Innenminister Gérald Darmanin wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs aus dem Jahr 2017. Inzwischen beantragte die Staatsanwaltschaft aber eine Einstellung der Ermittlungen. Auch Solidaritätsminister Damien Abad war im vergangenen Monat Zielscheibe von Vergewaltigungsvorwürfen, doch die Staatsanwaltschaft hat erklärt, dass sie derzeit keine Ermittlungen einleitet. Beide Minister bestreiten jedes Fehlverhalten.

Die neuerlichen Vorwürfe setzen Macron zusätzlich unter Druck. Bei der Parlamentswahl am vergangenen Sonntag hat sein Wahlbündnis die absolute Mehrheit verloren, seitdem ist er auf der schwierigen Suche nach Partnern.

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