Am Donnerstag kommt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zu einem Staatsbesuch nach Deutschland. Doch seine Hintergründe sind nicht so klar ersichtlich.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag kommt der türkische Präsident Erdogan nach Deutschland.
  • Er gibt vor, das Verhältnis der beiden Länder verbessern zu wollen.
  • Vermutet wird hingegen, dass er auf finanzielle Hilfe angewiesen ist.

Wenige Tage vor dem Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan warnt die deutsche Seite vor zu hohen Erwartungen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe «keinerlei Illusionen», was die Normalisierung der angespannten Beziehungen zur Türkei angehe, hiess es am Montag aus Kreisen des Präsidialamts in Berlin. Bis neues Vertrauen wachse, sei es «noch ein weiter Weg». Der Besuch werde aber dazu dienen, Chancen für Verbesserungen im deutsch-türkischen Verhältnis auszuloten.

Erdogan kommt am Donnerstag auf Einladung Steinmeiers nach Deutschland. Der Staats- und Regierungschef trifft auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und reist am Samstag weiter nach Köln, um dort eine Moschee zu eröffnen. Er wünsche sich, die Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei «vollständig» hinter sich zu lassen, hatte Erdogan am Wochenende gesagt.

Erdogan kommt als «Bittsteller»

Wie die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt, kommt Erdogan aber nicht als «selbstloser neuer Freund» nach Deutschland. Viel eher braucht er dringend Geld und ist darum abhängig von der grössten Wirtschaftsmacht Europas. Der deutschen Regierung sollte darum klar sein, dass sie Gegenleistungen etwa in Bezug auf Menschenrechte einfordern kann. Schliesslich hat der türkische Präsident nun keine Druckmittel mehr.

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