Im Rahmen des G20-Gipfels haben die Beteiligten ein gigantisches Schienen- und Schifffahrtsprojekt angekündigt. Dieses steht in Konkurrenz zu China.
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Die Mitglieder des G20-Gipfels 2023 in Neu-Delhi. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Infrastrukturprojekt soll den Nahen Osten, Indien, die USA und Europa verbinden.
  • Der Korridor dient sowohl dem Handel als auch der Politik.
  • Der Plan gilt als Antwort auf die «Neue Seidenstrasse» Chinas.

Die USA und ihre Partner, darunter die EU, Indien und Saudi-Arabien, haben ein ehrgeiziges Schienen- und Schifffahrtsprojekt ins Leben gerufen. Dieses Projekt zielt darauf ab, Europa, den Nahen Osten und Indien besser miteinander zu vernetzen.

Ein «historischer» Korridor für Handel und Politik

Dieser neue Korridor im Nahen Osten soll nicht nur den Handel und die Lieferketten verbessern. Auch die politische Zusammenarbeit soll gestärkt werden. «Das ist nichts anderes als historisch», betonte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Ankündigung des Projekts.

Mit diesem Vorhaben könnte der Eisenbahnhandel zwischen Indien und Europa um 40 Prozent beschleunigt werden. Auch US-Präsident Joe Biden bezeichnete das beim G20-Gipfel in Neu-Delhi beschlossene Projekt als «historisch».

300 Milliarden Euro für Infrastruktur

Neben der EU, den USA, Indien und Saudi-Arabien sind auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien und Israel an dem Projekt beteiligt. Die Finanzierung erfolgt unter anderem über die EU-Initiative Global Gateway.

Diese Initiative plant in den nächsten Jahren bis zu 300 Milliarden Euro in Infrastrukturprojekte von Schwellen- und Entwicklungsländern zu investieren. Das entspricht rund 287 Milliarden Franken.

Darunter fallen unter anderem Projekte zur Energieerzeugung mit klimaneutralem Wasserstoff in Afrika. Auch eine neue Unterwasserkabelverbindung für den Datentransport zwischen der EU und Lateinamerika soll es geben.

Ein Gegengewicht zu Chinas Einfluss

Dieses Vorhaben wird als Konkurrenz zu Chinas «Neuer Seidenstrasse» gesehen. China unterstützt weltweit Infrastrukturprojekte, um neue Handelswege nach Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien zu erschliessen. Die EU kritisiert jedoch, dass China mit diesem Projekt ärmere Länder von sich abhängig mache.

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