Die Deutschen entwickeln ein immer stärkeres Bewusstsein für die Natur.
Hummel in Unna
Hummel in Unna - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Studie weist grosse Skepsis gegenüber Gentechnik aus .

Das ist das zentrale Ergebnis der Naturbewusstseinsstudie 2019, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Freitag in Berlin vorstellte. Mittlerweile ärgerten sich 63 Prozent der Menschen darüber, dass mit der Natur oft sorglos umgegangen wird, sagte die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, bei der Vorstellung der Untersuchung. «Der Naturschutz findet mehr und mehr den Rückhalt in der Bevölkerung», betonte Schulze.

Der Studie zufolge findet eine grosse Mehrheit der Deutschen Schutzgebiete wichtig, um die Natur für nachfolgende Generationen zu erhalten. Sie unterstützen daher deren Stärkung - national wie international. Die grosse Mehrheit der mehr als 2000 Befragten wünscht sich ausserdem mehr Informationen über die heimischen Tier- und Pflanzenarten, allen voran über die Vögel.

Eine grosse Mehrheit möchte sich auch aktiv für den Schutz der Natur einsetzen, wie Schulze berichtete. «Für sich selber, aber vor allem auch für kommende Generationen.» Das betreffe insbesondere die Schutzgebiete.

Beim Thema Gentechnik wünschten sich die Menschen Transparenz und Sicherheit. Die deutliche Mehrheit der Befragten spreche sich für eine Kennzeichnung entsprechender Lebensmittel aus. Ausserdem wollten sie, dass mögliche Umweltauswirkungen untersucht werden.

Jessel plädierte dafür, die Menschen intensiver an die Natur selbst und auch an die vielfältigen Tier- und Pflanzenarten heranzuführen, die bei uns beheimatet sind. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) wünscht sich bessere Kenntnis über Tier- und Pflanzenarten.

«Wir beobachten einen deutlichen Anstieg in der Handlungsbereitschaft, sich für den Schutz der Natur einzusetzen», sagte Jessel. Die Kommunikations- und Bildungsarbeit solle daher weniger auf die reine Wissensvermittlung ausgerichtet sein, sondern stärker als bisher darauf, «Handlungsmöglichkeiten zu vermitteln und konkrete Angebote zu deren Umsetzung zu machen».

Im Bereich der Gentechnik äusserten 95 Prozent der Befragten die Meinung, dass mögliche Auswirkungen auf die Natur untersucht werden sollten. 81 Prozent sprechen sich für ein Verbot von gentechnisch veränderten Organismen in der Landwirtschaft aus. Dieser Wert ist seit Beginn der Erhebungen etwa gleich hoch. 63 Prozent haben die Sorge, dass sich die Folgen neuer gentechnischer Verfahren nicht absehen lassen.

Im Bereich der Erneuerbaren Energien gibt es seit Beginn der Erhebungen einen stabilen Rückhalt für die Energiewende, vorausgesetzt sie geht nicht zulasten der Natur. Bei Photovoltaikanlagen sieht die Bevölkerung neue Anlagen lieber an oder auf Gebäuden und weniger auf der grünen Wiese.

Der mittlerweile sechsten Naturbewusstseinsstudie liegt eine bundesweite Befragung zugrunde, die zum Jahresende 2019 vorgenommen wurde. Insgesamt 2044 zufällig ausgewählte Personen aus der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter ab 18 Jahren nahmen an der Studie teil.

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