Deutschiraner soll in Zusammenhang mit Atomprogramm Waren in Iran exportiert haben

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Im schleswig-holsteinischen Kreis Segeberg ist am Dienstag ein Deutschiraner festgenommen worden, der Laborausrüstung in den Iran geliefert haben soll.

Ein Deutschiraner soll Laborausrüstung an den Iran geliefert haben.
Ein Deutschiraner soll Laborausrüstung an den Iran geliefert haben. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesanwaltschaft lässt Beschuldigten in Schleswig-Holstein festnehmen.

Der Beschuldigte Alexander J. soll in Kontakt mit einem Iraner stehen, dessen Unternehmen als Zwischenhändler für das iranische Atom- und Raketenprogramm fungierten, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. J. werden nun Verstösse gegen das Aussenwirtschaftsgesetz vorgeworfen.

In zwei Fällen soll er trotz des Bereitstellungsverbots Waren in den Iran ausgeführt haben, im dritten Fall handle es sich um eine ungenehmigte Ausfuhr. Das Auftragsvolumen betrage insgesamt 1,1 Millionen Euro. Die Firma des Beschuldigten habe geschäftliche Beziehungen zu dem Iraner gehabt, dessen Unternehmen in der EU-Embargoverordnung gelistet und mit einem umfassenden Bereitstellungsverbot belegt seien, erklärte die Bundesanwaltschaft.

Der Iraner habe vor dem Hintergrund des Nuklearprogramms im August 2018 den Auftrag zur Beschaffung von Laborausrüstung erhalten. Durch Zwischenhändler sei J. damit beauftragt worden. Er habe dafür 990.000 Euro verlangt und einen Vorschuss von 680.000 Euro bekommen. Zunächst habe er Waren im Wert von 545.000 Euro in den Iran ausgeführt.

Bei der Beschaffung von Spektrometersystemen sei es zu Schwierigkeiten gekommen. Daraufhin habe J. den Geschäftsführer einer anderen Firma aus dem Kreis Segeberg gebeten, die Geräte zu besorgen, was dieser getan habe. J. habe die Spektrometer im Juni 2020 ohne Genehmigung exportiert, die er laut Liste der Iran-Embargoverordnung aber gebraucht hätte. Schon im Januar 2020 habe er zwei ebenfalls auf dieser Liste stehende Spektrometer exportiert.

Die Bundesanwaltschaft liess am Dienstag insgesamt elf Wohn- und Geschäftsräume in Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen durchsuchen, wie sie weiter mitteilte. Zwei weitere Tatverdächtige seien auf freiem Fuss. J. sollte noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

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