Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und sein chinesischer Amtskollege Li Keqiang wollen die wirtschaftliche Zusammenarbeit deutlich ausbauen.
Li Keqiang (r), Premierminister von China, und Shinzo Abe, Ministerpräsident von Japan, geben eine gemeinsame Pressekonferenz in der Grossen Halle des Volkes.
Li Keqiang (r), Premierminister von China, und Shinzo Abe, Ministerpräsident von Japan, geben eine gemeinsame Pressekonferenz in der Grossen Halle des Volkes. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Japans Ministerpräsident Shinzo Abe ist für einen Staatsbesuch in Peking.
  • Eine neue Phase der Kooperation zwischen Japan und China soll eingeläutet werden.

Vor dem Hintergrund ihrer Handelsstreitigkeiten mit den USA wollen China und Japan ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit deutlich ausbauen. Darauf verständigten sich Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und sein chinesischer Amtskollege Li Keqiang heute Freitag bei ihren Gesprächen in Peking.

Da die politischen Beziehungen nach jahrelangen Spannungen «wieder auf den normalen Weg zurückgekehrt» seien, sollte besonders auch in Wirtschaft und Handel «eine neue Phase» der Kooperation eingeläutet werden, sagte Li nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo.

«Neue Phase»

Ähnlich äusserte sich Japans Premier. Er wolle eine «neue Phase» in den Beziehungen beginnen und «von Wettbewerb zu Zusammenarbeit» wechseln. Seine Visite ist der erste bilaterale Besuch eines japanischen Ministerpräsidenten in Peking seit sieben Jahren.

Am Nachmittag stand ein Treffen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping auf dem Programm. Beide haben sich zwar wiederholt am Rande internationaler Gipfel gesehen, doch war Abe seit seinem Amtsantritt 2012 noch nie zu einem eigenständigen Besuch in Peking.

Das Verhältnis war wegen des rechtskonservativen Kurses von Abe und Japans Vergangenheit als Aggressor im Zweiten Weltkrieg frostig. Schwere Spannungen gab es zudem 2012, als sich der Territorialstreit um Inseln im Ostchinesischen Meer noch verschärfte. Der Handelskrieg der USA mit China und der Druck von US-Präsident Donald Trump auch auf Japan, mehr aus den USA zu importieren, lassen die zweit- und die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt aber wieder näher zusammenrücken.

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