Nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Burundi hat Oppositionschef Agathon Rwasa vorläufige offizielle Angaben zu einem deutlichen Sieg des Regierungslagers entschieden zurückgewiesen.
Wahlen in Burundi
Wahlen in Burundi - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rwasa spricht von Wahlbetrug und beansprucht Sieg für sich.

Die verkündeten Ergebnisse seien «frei erfunden, sie decken sich nicht mit der Realität», erklärte der Oppositionsführer am Donnerstagabend. Rwasa sprach von einer «reinen Manipulation». In Wirklichkeit habe sein politisches Lager «gewonnen».

Zuvor hatte der Staatsrundfunk aufgrund von Ergebnissen in zwölf Prozent der 119 Gemeinden einen überwältigenden Sieg des Regierungslagers bei dem Urnengang am Mittwoch gemeldet. Demnach kam der Spitzenkandidat der Regierungspartei CNDD-FDD, Évariste Ndayishimiye, in der Gemeinde Kabezi auf 73,9 Prozent der Stimmen, während für Rwasa nur 24,6 Prozent gestimmt hätten. Die Gemeinde gilt also als traditionelle Hochburg des Oppositionschefs.

Mit der Wahl endet die Ära von Staatschef Pierre Nkurunziza in dem ostafrikanischen Land. Nkurunziza hatte das Land 2015 in einen blutigen Konflikt gestürzt. Seine Ankündigung, sich nach zwei Amtszeiten erneut zur Wahl zu stellen, löste damals massive Proteste aus, 1200 Menschen wurden getötet, 400.000 weitere vertrieben. Letztlich hielt sich Nkurunziza aber noch ein paar Jahre an der Macht.

Obwohl Nkurunziza nun nicht wieder antrat, war der Wahlkampf erneut von Gewalt überschattet. Internationale Beobachter wurden zudem nicht zugelassen, Onlinedienste wie WhatsApp, Facebook und Twitter wurden gesperrt.

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