Bundesrat will Fluggesellschaften zu CO2-Informationen verpflichten

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Bern,

Der Bundesrat möchte, dass der CO2 Ausstoss eines Fluges künftig einheitlich angegeben wird.

Fluggesellschaften sollen angeben müssen, wie viel CO2-Ausstoss ein Flug verursacht. Der Bundesrat will sie zu mehr Transparenz verpflichten (Symbolbild)
Fluggesellschaften sollen angeben müssen, wie viel CO2-Ausstoss ein Flug verursacht. Der Bundesrat will sie zu mehr Transparenz verpflichten (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat möchte, dass der CO2 Ausstoss eines Fluges künftig angegeben wird.
  • FDP-Nationalrat Jacques Bourgeois fordert mehr Transparenz bei CO2-Emissionen.

Wer ein Flugticket kauft, soll erfahren, wie viel CO2 der Flug verursacht. Die Fluggesellschaften sollen die Emissionen nach einer einheitlichen Methode angeben müssen. Das will der Bundesrat. Er beantragt dem Parlament, eine Motion von FDP-Nationalrat Jacques Bourgeois (FR) anzunehmen.

Dieser fordert mehr Transparenz, damit Flugreisende in Kenntnis der Sachlage entscheiden und allenfalls Massnahmen zur Kompensation ihrer CO2-Emissionen treffen können.

Bereits heute können interessierte Passagiere auf verschiedene im Internet verfügbare Emissionsrechner zurückgreifen. Die verwendete Methodik sei allerdings nicht einheitlich, schreibt der Bundesrat in seiner am Montag veröffentlichten Stellungnahme zum Vorstoss.

Im Interesse einer verbesserten Transparenz sei er bereit, zusammen mit den betroffenen Kreisen eine wissenschaftlich basierte Berechnungsgrundlage zu erarbeiten, die von den Fluggesellschaften anzuwenden sei. Die so errechneten CO2-Emissionen müssten in den Flugangeboten ausgewiesen werden.

Hingegen will der Bundesrat nicht, dass Werbung für Flugreisen den Warnhinweis «dieses Produkt ist klimaschädlich» enthalten muss. Eine solche Massnahme schlägt Nationalrätin Lisa Mazzone (Grüne/GE) vor, mit Verweis auf die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen. Der Bundesrat beantragt den Räten, die Motion abzulehnen.

Es sei zwar wünschenswert, dass in der Bevölkerung das Bewusstsein geschärft werde, welche Tätigkeiten wesentlichen Einfluss auf die Klimaerwärmung hätten, schreibt er. Aber ein grosser Teil der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten sei mit dem Ausstoss von Treibhausgasen verbunden.

Klimanotstand soll nicht ausgerufen werden

Die schweizerische Luftfahrt ist gemäss dem Treibhausgasinventar für rund 10 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz verantwortlich. Der Anteil des Strassenverkehrs beträgt rund 28 Prozent. Eine sektorübergreifende Thematik wie die Klimaerwärmung sollte grundsätzlich durch sektorübergreifende Massnahmen und preisliche Anreize angegangen werden, schreibt der Bundesrat.

Ebenfalls Nein sagt der Bundesrat zur Forderung, den Klimanotstand auszurufen. Der Bundesrat betont in seiner Antwort, er sei sei sich der Risiken durch den Klimawandel bewusst. Die Ausrufung des Notstands würde der Dimension der potenziellen Gefahr für Mensch und Ökosystem gerecht. Er halte es aber für zielführender, auf ein griffiges globales Regime hinzuwirken und auf nationaler Ebene die Transformation zu einer klimaverträglichen Produktionsweise und Gesellschaft einzuleiten.

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