Bundesanwaltschaft

Bundesanwaltschaft klagt weitere mutmassliche IS-Rückkehrerin an

AFP
AFP

Deutschland,

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat Anklage gegen eine weitere mutmassliche IS-Rückkehrerin erhoben.

Das Al-Hol-Flüchtlingslager im August 2022
Das Al-Hol-Flüchtlingslager im August 2022 - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche soll jahrelang Mitglied von Dschihadistenmiliz gewesen sein.

Die deutsche Staatsbürgerin Monika K. habe sich 2014 in Syrien der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen und sei über Jahre hinweg mit verschiedenen IS-Kämpfern verheiratet gewesen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die Anklage erfolgte am Oberlandesgericht in Düsseldorf, dieses muss nun über deren Zulassung und die Prozesseröffnung entscheiden.

Laut Anklage soll die Anhängerin einer radikalen Auslegung des Islams im Juli 2013 mit ihrem Ehemann über Ägypten nach Syrien ausgereist und dort 2014 dem IS beigetreten sein. Später wohnte das Paar demnach unter anderem im irakischen Teil des IS-Herrschaftsgebiets in einer Villa, dessen Bewohner geflohen oder vertrieben worden waren. Auch erhielten sie Geld vom IS. Nach dem Tod ihres Manns bei Kämpfen heiratete die Frau weitere IS-Mitglieder.

Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde K. im März 2019 von kurdischen Kräften festgenommen und in das Al-Hol-Flüchtlingslager für frühere IS-Mitglieder gebracht. In dem Lager betrieb die Angeklagte demnach ein Spendennetzwerk für weibliche IS-Angehörige, wofür sie Messengerdienste nutzte. Ende 2020 wurde sie von einem höheren IS-Vertreter aus dem Lager geschleust und heiratete ihn.

Laut Bundesanwaltschaft sammelte sie weiter Spenden, bevor sie im September 2020 auf dem Weg nach Al-Hol erneut gefasst wurde. Anschliessend befand sich K. in türkischem Gewahrsam, bis sie im März dieses Jahres nach Deutschland zurückreiste und bei ihrer Ankunft sofort in Untersuchungshaft genommen wurde.

Al-Hol ist ein grosses Flüchtlingslager im abgelegenen syrisch-irakischen Grenzgebiet, in dem unter kurdischer Kontrolle unter anderem mutmassliche Angehörige früherer IS-Angehöriger mit ihren Kindern untergebracht sind. Laut Hilfsorganisationen leben dort zehntausende Menschen, darunter viele Kinder, unter schwierigsten Bedingungen.

Der IS hatte im Zuge der Wirren des syrischen Bürgerkriegs ein sogenanntes Kalifat errichtet, das aber bis Anfang 2019 unter militärischem Druck zusammenbrach. Die Miliz ist jedoch weiterhin aktiv.

Kommentare

Weiterlesen

4 Interaktionen
«Wichtiges Zeichen»
SVP-Nationalrat Mike Egger Schnupftabak
17 Interaktionen
«Schockierend»

MEHR IN POLITIK

Keller-Sutter Credit Suisse Expertengruppe
14 Interaktionen
Nach CS-Krise
Economiesuisse
3 Interaktionen
Risiken
Herisau
5 Interaktionen
Herisau
Dmitri Medwedew
9 Interaktionen
Vermittlung

MEHR BUNDESANWALTSCHAFT

Deutschland Bielefeld Bundesanwaltschaft
Mehrere Opfer
UBS
1 Interaktionen
Im Bulgaria-Fall
Bundesanwaltschaft
1 Interaktionen
Neue Gesetze
Ruag
2 Interaktionen
Ruag

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Flintbek/Sylt
Dresden
Maddie McCann
7 Interaktionen
Suche beendet
kopfschuss deutschland
6 Interaktionen
Ermittlungsverfahren