Am kommenden Wochenende schlägt die «Stunde der Gartenvögel». BirdLife Schweiz bittet die Bevölkerung, eine Stunde lang alle Vögel zu notieren, die man sieht.
vogel
Häufig im Garten anzutreffen: die Mönchsgrasmücke. - sda
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • BirdLife Schweiz ruft dazu auf, eine Stunde lang Vögel zu beobachten und zu notieren.
  • Seit dem Start der Zählungen im Jahr 2015 nimmt die Anzahl der Vögel konstant ab.

Am kommenden Wochenende schlägt einmal mehr die «Stunde der Gartenvögel». BirdLife Schweiz bittet die Bevölkerung, sich eine Stunde in den Garten oder einen Park zu setzen und die Vögel zu notieren, die man sieht.

Nicht nur der Insektenwelt geht es schlecht, auch die Vögel verschwinden aus vielen Lebensräumen mehr und mehr.

Fokus auf Vögel im Siedlungsraum

Mit der jährlichen «Stunde der Gartenvögel» richtet BirdLife Schweiz den Fokus auf die Vögel im Siedlungsraum: Zwischen dem 3. und 5. Mai bittet der Verein Interessierte, sich eine Stunde mit Feldstecher und Notizblock oder Smartphone in den Garten oder Park zu setzen und Vögel zu zählen.

Wichtig sei dabei, nur die Anzahl Tiere zu notieren, die man maximal gleichzeitig sehe, da man sonst Gefahr laufe, die gleiche Amsel oder den gleichen Spatz zweimal zu zählen, schrieb BirdLife in einer Mitteilung. Eine Broschüre, die es gratis zum Downloaden gibt, hilft dabei, die 40 häufigsten Vogelarten zu erkennen. Anschliessend können Teilnehmende ihre Beobachtungen online über www.birdlife.ch/sdg oder per Meldetalon an BirdLife übermitteln.

Drastischer Rückgang der Bestände

Gerade im landwirtschaftlichen Raum geht der Vogelbestand drastisch zurück. Heute leben im Siedlungsraum sogar meist mehr Vögel als auf und bei Agrarflächen. Aber auch in Städten und Dörfern schwindet die Artenvielfalt: Selbst der Bestand dereinst häufiger Arten wie Grünfink und Stieglitz geht zurück, aber auch Girlitz, Grauschnäpper oder Mehlschwalbe nehmen stark ab, wie BirdLife-Sprecher Stefan Bachmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Seit der ersten Zählung 2015 nahm die Anzahl gemeldeter Arten und Vögel pro Garten ständig ab, wie BirdLife nach der Zählung von 2018 festhielt. Um die Artenvielfalt der Vogelwelt im Siedlungsraum zu bewahren, seien naturnahe Gärten mit einheimischen Pflanzenarten wichtig, betonte Bachmann. Die Auswertung der Daten aus der diesjährigen Zählung seien noch im Laufe des Monats Mai zu erwarten.

Neben BirdLife sammelt auch die Vogelwarte Sempach LU Daten zum Vogelbestand, insbesondere über die Plattform ornitho.ch. Da die Beobachtungen auf letzterer sehr standardisiert eingegeben werden müssen, um sie letztlich unter anderem für Zustandsberichte der Schweizer Vogelwelt zu nutzen, fliessen die Daten aus der «Stunde der Gartenvögel» dort nicht ein, wie die Vogelwarte auf Anfrage bestätigte. Die Aktion von BirdLife sei aber ein tolles Citizen Science (Bürgerwissenschafts-) Projekt und wichtig, um auf die Vögel des Siedlungsraums und ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen.

Ad
Ad