Belarussischer Aktivist wird tot aufgefunden

In der Ukraine wurde der belarussische Aktivist Vitali Schischow vermisst. Er kehrte am Montagmorgen nicht von einer Joggingrunde in der Hauptstadt Kiew zurück. Dies teilte die von ihm geleitete Organisation «Belarussisches Haus in der Ukraine» im Messenger-Dienst Telegram mit.

Nun wurde der Aktivist tot in einem Park gefunden, wie die Kiewer Polizei mitteilt. Sie nehme nun die Mordermittlungen auf, wie die Polizei weiter schreibt. In der Nähe der Leiche seien Schischows persönliche Gegenstände und sein Mobiltelefon gefunden worden.

Die Organisation «Belarussisches Haus in der Ukraine» hilft belarussischen Staatsbürgern, die vor der Unterdrückung in ihrem Heimatland in die Ukraine fliehen.

Wie die Nichtregierungsorganisation Wiasna unter Berufung auf Freunde des Aktivisten mitteilte, soll er kürzlich von «Fremden» verfolgt worden sein. Nach Angaben von «Belarussisches Haus in der Ukraine» suchten Polizeibeamte und Freunde Schischows die Gegend ab. Er sei auf seinem Handy nicht erreichbar.

Erst vor wenigen Tagen hatte die belarussische Sprinterin Kristina Timanowskaja in Tokio Schutz bei der Polizei gesucht. Sie hatte sich zuvor kritisch gegen belarussische Funktionäre an den Olympischen Spielen geäussert. Timanowskaja sollte offenbar gegen ihren Willen von Vertretern des belarussischen Kaders ausser Landes gebracht werden.