Angesichts der russischen Drohgebärden an der ukrainischen Grenze hat Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Solidarität Deutschlands und der EU mit der Ukraine unterstrichen und zugleich eine Rückkehr der Konfliktparteien an den Verhandlungstisch angemahnt.
Annalena Baerbock
Annalena Baerbock - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Politiker in der Ukraine fordern militärische Unterstützung Deutschlands.

In einem Telefonat mit dem ukrainischen Aussenminister am Montag habe sie deutlich gemacht, «dass wir nicht nur als Bundesrepublik Deutschland, sondern auch als EU und G7 in voller Solidarität hinter der Ukraine stehen», sagte Baerbock am Dienstag bei einem Besuch in Stockholm.

Ein «aggressives Agieren Russlands» gegenüber der Ukraine hätte «massive wirtschaftliche und diplomatische Konsequenzen», bekräftigte Baerbock weiter. In dem Telefonat mit dem ukrainischen Aussenminister habe sie aber auch «deutlich gemacht, dass das Gebot der Deeskalation jetzt das Allerwichtigste ist, gerade auch zur Sicherheit der Ukraine». Sie werbe deshalb «eindringlich» für eine Rückkehr zu Verhandlungen im Rahmen des Normandie-Formats, sagte Baerbock.

Die Grünen-Politikerin äusserte sich angesichts eines Interviews des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Resnikow mit der «Financial Times», in dem er der Bundesregierung am Wochenende eine Blockade von Waffenlieferungen in die Ukraine vorgeworfen hatte. «Sie bauen noch immer die Nord-Stream-Pipeline und blockieren gleichzeitig unsere Defensivwaffen. Das ist unfair», sagte Resnikow in dem am Sonntag erschienen Interview. Resnikow kündigte weiter an, Waffenlieferungen in sein Land über bilaterale Verträge mit Verbündeten wie den USA, Grossbritannien, Litauen und Frankreich erreichen zu wollen.

In der «Bild»-Zeitung forderte zuletzt auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko dringende «internationale Unterstützung und militärische Hilfe» für die Ukraine. «Es kann nicht sein, dass Deutschland die Entscheidung des Bündnisses (Nato) über die Lieferung von Verteidigungswaffen an die Ukraine nicht gebilligt hat», sagte er der Zeitung. «Die neue Bundesregierung muss verstehen, dass Hilfe für unser Land noch nie so wichtig war.» Die Ukraine liege «im Zentrum Europas», an der Grenze zu mehreren EU-Ländern.

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