Australien weist Vorwurf der Lüge im Streit um U-Boot-Deal mit Frankreich zurück
Australien hat im Streit um den geplatzten U-Boot-Deal mit Frankreich den Vorwurf der Lüge zurückgewiesen.

Das Wichtigste in Kürze
- Morrison: Paris hätte sich «ernsthaften Bedenken» Canberras bewusst sein müssen.
Die australische Regierung habe ihre Zweifel am geplanten Kauf gegenüber Paris «offen und ehrlich» geäussert, sagte Verteidigungsminister Peter Dutton dem Sender Sky News Australia am Sonntag. Frankreich hätte sich dieser «tiefgreifenden und ernsthaften Bedenken» daher bewusst sein müssen, sagte Premierminister Scott Morrison.
«Wir haben sehr deutlich gemacht, dass wir eine Entscheidung auf der Grundlage unserer strategischen nationalen Interessen treffen würden», sagte Morrison bei einer Pressekonferenz in Sydney. Und dass die französischen U-Boote «nicht unseren strategischen Interessen entsprechen würden», hätte Paris wissen müssen.
Das Rüstungsprojekt habe zudem Jahre hinter dem Zeitplan gelegen und das Budget sei überzogen worden, sagte Verteidigungsminister Dutton. «Die Regierung hatte diese Bedenken, wir haben sie geäussert, und wir wollen sehr eng mit den Franzosen zusammenarbeiten, und das werden wir auch in Zukunft tun», sagte er.
Die USA, Grossbritannien und Australien hatten zuletzt die Gründung eines neuen Sicherheitsbündnisses für den Indopazifik verkündet. In der Folge liess Australien ein milliardenschweres U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen. Stattdessen will Australien US-Atom-U-Boote anschaffen.
Frankreich hatte höchst verärgert auf die Ankündigung reagiert und am Freitag in einem aussergewöhnlichen diplomatischen Schritt zwischen Verbündeten seine Botschafter aus Washington und Canberra zu Konsultationen zurückgerufen. Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian warf den USA und Australien zudem «Lüge» und «Doppelzüngigkeit» sowie einen schweren Vertrauensbruch und «Missachtung» vor.