Anwalt von Katalanen-Anführer weist Vorwurf der «Rebellion» zurück

AFP
AFP

Spanien,

Im Prozess gegen führende Vertreter der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung hat der Anwalt des Hauptangeklagten den Vorwurf der «Rebellion» zurückgewiesen.

Oriol Junqueras drohen 25 Jahre Haft
Oriol Junqueras drohen 25 Jahre Haft - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Oriol Junqueras' Verteidiger wirft Anklage Übertreibung vor.

Der ehemalige Vize-Regionalpräsident Kataloniens, Oriol Junqueras, habe sich womöglich des «Ungehorsams» schuldig gemacht, nicht aber der «Rebellion», sagte sein Anwalt Andreu Van den Eynde am Dienstag vor dem Obersten Gerichtshof in Madrid.

In dem historischen Prozess, der am 12. Februar begonnen hatte und voraussichtlich am Mittwoch endet, sitzen zwölf katalanische Politiker auf der Anklagebank. Ihnen wird vorgeworfen, im Oktober 2017 ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisiert zu haben. Der damalige Regionalpräsident Carles Puigdemont erklärte danach die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien. Die damalige konservative Zentralregierung stellte die Region daraufhin unter Zwangsverwaltung und liess mehrere Unabhängigkeitsbefürworter inhaftieren.

Die Staatsanwaltschaft wirft Junqueras «Rebellion» und Zweckentfremdung öffentlicher Gelder vor. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm 25 Jahre Gefängnis. Der Tatbestand der Rebellion setzt nach spanischem Recht jedoch einen gewaltsamen Aufstand voraus. Van den Eynde betonte, es habe weder einen Aufstand noch Gewalt gegeben. Die Unabhängigkeitsbefürworter hätten auch nie zu den Waffen gegriffen.

Zwar sei es am Tag des Referendums zu Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten sowie Wählern und der Polizei gekommen. Diese stünden aber in keinem Zusammenhang mit den zwölf Angeklagten, die «Gewalt in jeder Form ablehnen», sagte Van den Eynde. Er warf der Anklage Voreingenommenheit und Übertreibung vor. Dies spiegele sich in ihrer Wortwahl wider, wenn sie von «Barrikaden», «Belagerung» und «Verwüstung» spreche.

Sollten die Richter Van den Eyndes Argumentation folgen, drohen Junqueras eine Geldstrafe und ein dreijähriges Verbot, ein öffentliches Amt zu bekleiden, aber keine Haftstrafe. Die Urteile werden im Herbst erwartet.

Kommentare

Weiterlesen

Katzen
47 Interaktionen
Mähmaschinen
Donald Trump
124 Interaktionen
Bericht

MEHR IN POLITIK

SBB Nachtzug
45 Interaktionen
Bund bezahlt
Guterres
1 Interaktionen
Massnahmen
Kirchenfeld Lärm 117
3 Interaktionen
Wer steckt dahinter?
Brosius-Gersdorf spd cdu
25 Interaktionen
Nach Richterwahl

MEHR AUS SPANIEN

barcelona
1 Interaktionen
Tourismus-Protest
Guardia Civil
4 Interaktionen
Auf Flucht?
Sven Ottke Unfall Mallorca
2 Interaktionen
«Könnte tot sein»
FC Barcelona Lamine Yamal
2 Interaktionen
Wie einst Messi