Bundeskanzlerin Merkel ruft zu einer starken Union auf und will so die drohende Spaltung in Deutschland und Europa verhindern. Die Union umfasse alle Bereiche.
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU).
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kanzlerin Angela Merkel besuchte am Samstag den Deutschlandtag der Jungen Union.
  • Sie setzt sich dabei für eine starke Union und gegen die Spaltung Deutschland ein.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einer weiteren Spaltung in Deutschland und Europa gewarnt. Man dürfe nicht wieder anfangen, in Gruppen aufzuteilen: hier Migranten, dort Deutsche, hier Osten, dort Westen, sagte Merkel am Samstag auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Kiel. Zuerst kämen Worte, dann folgten Taten. «Die Würde, und zwar jedes Menschen, ist unantastbar.» Und die Union umfasse von den Konservativen über Liberale bis hin zum Sozialem alle Bereiche.

CSU und CDU stünden vor «sehr, sehr wichtigen Landtagswahlen», sagte Merkel am Samstag in Kiel. Sie rufe alle Unionsvertreter daher auf, sich an die Wähler zu wenden und «nicht miteinander Fingerhakeln zu machen».

Mit der CDU «die Mitte ausfüllen»

Die Bundeskanzlerin will mit der CDU weiterhin «die Mitte ausfüllen». In einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der Jungen Union (JU), Paul Ziemiak, sagte die CDU-Vorsitzende am Samstag in Kiel: «Wir sind Volkspartei der Mitte – dazu gehören alle drei Wurzeln: die konservative, die christlich-soziale, die liberale.» Merkel bedauerte, dass das Durchschnittsalter der CDU-Mitglieder über dem Alter der Gesamtbevölkerung liegt. Sie erklärte, sie wünsche sich mehr junge Menschen und noch mehr Frauen in der Partei. Letzteres sei auch ein Auftrag an die Junge Union.

Nach ihrer Rede in Kiel stellt sich Merkel der Jungen Union in einer Diskussion. Ihre Besuche bei der Nachwuchsorganisation von CDU und CSU seien «immer fordernde Auftritte», sagte die CDU-Vorsitzende, die zuletzt zunehmend in den eigenen Reihen in die Kritik geraten war.

Gemeinsamer Unionsplan für Migration aus Afrika

Merkel hat angesichts verheerender Umfragewerte ein Ende des jahrelangen Unionsstreits über Flüchtlinge und Migration verlangt. In Zukunft werde noch viel stärker die Migration aus Afrika eine Rolle spielen als der Umgang mit Flüchtlingen aus Syrien oder dem Irak, sagte die CDU-Vorsitzende auf dem Deutschlandtag der Jungen Union. «Darauf müssen wir als Union mit einem gemeinsamen Plan reagieren.» Der Umgang mit Afrika müsse dabei als Chance und nicht als Problem begriffen werden.

CDU und CSU sollten sich «nicht permanent mit der Vergangenheit beschäftigen», sagte Merkel. Manchmal diskutiere die Union immer noch so, als wenn man noch im Sommer 2015 sei. Zwar seien nicht alle Probleme gelöst, die Situation habe sich aber «vollkommen verändert» seit dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Sommer 2015.

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