Nach seinem Skiunfall kandidiert Philipp Kutter bei den Wahlen 2023 für den Ständerat. Im Videointerview zeigt er sich wortgewandt, humorvoll und optimistisch.
Philipp Kutter Wahlen 2023
Mitte-Nationalrat Philipp Kutter spricht im Interview mit «ZüriToday» auf «TeleZüri» über seine politische Zukunft. - ZüriToday / TeleZüri

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte-Nationalrat Philipp Kutter ist im Februar beim Skifahren schwer verunglückt.
  • Im ersten Videointerview seit dem Unfall spricht Kutter über seine politische Zukunft.
  • Der Zürcher zeigt sich humorvoll und optimistisch: Im Ständerat könne man auch sitzen.
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Im Februar erlitt Mitte-Nationalrat Philipp Kutter einen schweren Skiunfall. Der 47-Jährige hat sich schwere Verletzungen der Halswirbelsäule zugezogen: Neben Beinen und Rumpf seien die oberen Extremitäten und innere Organe von Lähmungserscheinungen betroffen, wie Kutter im März mitgeteilt hatte. Bei den Wahlen 2023 wird der Zürcher für den Ständerat kandidieren.

Vor dem Paraplegiker-Zentrum Nottwil, wo er derzeit behandelt wird, sprach Kutter am Montagabend erstmals seit dem Unfall über seine Kandidatur. Mit einem Videoreporter von «ZüriToday» diskutierte er über seine Rückkehr in einen neuen Alltag. Dabei thematisierte Kutter auch seine politische Zukunft: «Ich bin überzeugt, dass ich auch im Rollstuhl etwas zu bieten habe. Ich bin eine gute Variante, um den Ständerat zu verstärken.»

«Das Leben muss weitergehen»

Im Interview zeigt sich der Zürcher wortgewandt, humorvoll und optimistisch. Der Entschluss, in die Politik zurückzukehren, sei in seinen drei Monaten im «wunderbaren» Paraplegiker-Zentrum langsam gereift. Natürlich sei der Unfall ein schwerer Schicksalsschlag, doch das Leben müsse weitergehen, erklärt Kutter.

Kutter räumt ein, dass er noch nicht genau abschätzen könne, was alles möglich sei: «Aber ich werde im Wahlkampf alles geben, wie das auch in früheren Jahren meine Art war.» So werde der Mitte-Nationalrat für die Wahlen 2023 nach Möglichkeiten an Podien teilnehmen und viel unterwegs sein. «Obwohl das ja Ständerat heisst, kann man das Amt auch im Sitzen gut ausüben», lächelt Kutter.

Philipp Kutter Kandidatur Ständerat
Mitte-Nationalrat Philipp Kutter will trotz gesundheitlichen Einschränkungen bei den Wahlen 2023 für den Ständerat kandidieren. - Screenshot Twitter

Überdies verfüge er über eine ganze Reihe von technischen Hilfsmitteln, wie Smartphones und Tablets, um ihn zu unterstützen. Er habe sich schon immer für Minderheiten und Gleichstellung eingesetzt, so Kutter gegenüber «ZüriToday»: «Durch meinen Unfall gehöre ich nun selbst zu einer Minderheit mit besonderen Bedürfnissen.»

Philipp Kutter ist bereit für die Wahlen 2023 und den Ständerat

Kutter sei motiviert, in den Alltag zurückzukehren, auch weil seine Genesung immer ein wenig vorwärtsgehe. So könne er auf einmal seinen Arm ein bisschen besser bewegen oder das Espresso-Tässchen selbst halten: «Das sind grossartige Erlebnisse und Momente, die mich sehr motivieren, wieder in den Alltag zurückzukommen. Vielleicht in einen Alltag, der ein anderer sein wird, aber ein gutes Leben.» Aus diesen Gründen hoffe der Zürcher, dass er sich auch politisch wieder engagieren könne, wie bisher.

Werden Sie Philipp Kutter in den Ständerat wählen?

Bei den Wahlen 2023 wird einer der beiden Zürcher Ständeratssitze frei: Der amtierende Ruedi Noser (FDP) wird im Herbst nicht mehr antreten – SP-Ständerat Daniel Jositsch hingegen schon. Neben Philipp Kutter stellen sich Gregor Rutz (SVP), Regine Sauter (FDP) und Tiana Moser (GLP) zur Wahl. Gleiches gilt für Nik Gugger (EVP) und Daniel Leupi (Grüne).

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