Telefonterror mit Werbeanrufen: Philippe Nantermod (FDP) will härtere Strafen

Praktisch jeder kennt die Situation: Das Festnetztelefon oder das Handy klingelt, die Nummer ist unbekannt. In der Annahme, dass es sich um einen entfernten Verwandten oder einen verloren geglaubten Freund handelt, antworten viele.

Fast immer ist am anderen Ende der Leitung aber ein Verkäufer für Versicherungen oder sonstige Produkte. Pikant: Die Anrufe erhalten auch Menschen, die im Telefonbuch angegeben haben, nicht belästigt werden zu wollen.

Das Problem: Die Anrufe kommen oft aus dem Ausland. Die Versicherungsagenten arbeiten aber im Auftrag von Maklern, welche die Daten in die Schweiz weiterverkaufen, so Nantermod. Diese können gemäss heutigem Recht nicht bestraft werden.

Nächste Woche entscheidet die zuständige Kommunikationskommission über die Vorstösse. Die Chancen stehen gut. Nationalräte der Grünen und der SP unterstützen das Anliegen. Er hoffe deshalb auf eine Mehrheit, so Nantermod. Denn heute finde täglich eine Verletzung der Privatsphäre von tausenden Bürgerinnen und Bürgern statt.

Diesem Telefonterror möchte FDP-Nationalrat Philippe Nantermod ein für alle mal ein Ende setzen. Mit zwei parlamentarischen Initiativen verlangt er härtere Strafen für die Täter. Die Thematik sei «aktueller denn je», sagt der Walliser zu Nau.

Das Gesetz soll nun so ergänzt werden, dass nicht nur die Anrufer, sondern auch die dahinterstehenden Auftraggeber und Profiteure erfasst sind. Diesen sollen zusätzlich zu Geldstrafen sämtliche Telefon- und Internetverbindungen gekappt werden können.