Für den Posten der SRG-Generaldirektor werden Susanne Wille und Nathalie Wappler als Favoritinnen gehandelt – doch sie erfüllen das geforderte Profil gar nicht.
SRG-Generaldirektion Anforderungen Wappler Wille
Für die Nachfolge von Gilles Marchand in der SRG-Generaldirektion werden zwei Frauen als Favoritinnen gehandelt: Doch eigentlich erfüllen sie das geforderte Stellenprofil nicht. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SRG sucht händeringend nach einem Nachfolger für den Posten des Generaldirektors.
  • Gegenwärtig werden Susanne Wille und Nathalie Wappler als «Kronfavoritinnen» gehandelt.
  • Doch sie erfüllen das geforderte Stellenprofil nicht: Ein FDP-Ständerat wittert Schiebung.
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Nach dem vorzeitigen Rücktritt von SRG-Generaldirektor Gilles Marchand kursieren bereits zahlreiche Namen als mögliche Nachfolger und Nachfolgerinnen. Gegenwärtig werden Susanne Wille und Nathalie Wappler als «Kronfavoritinnen» gehandelt.

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Nach dem Rücktritt von SRG-Generaldirektor Gilles Marchand kursieren zahlreiche Namen möglicher Nachfolger: Susanne Wille und Nathalie Wappler werden als Favoritinnen gehandelt. (Archivbild) - keystone

Doch wie «CH Media» nun berichtet, erfüllen weder Wille noch Wappler die Vorgaben des SRG-Verwaltungsrates: Headhunter Maurice Zufferey hatte im Auftrag von SRG-Präsident Jean-Michel Cina die genauen Spezifikationen für eine ideale Kandidatur festgeschrieben.

Wille fehlt Führungserfahrung – Wappler zu alt?

In dem vierseitigen Dokument ist unter anderem festgehalten, dass die ideale Kandidatur über Führungserfahrung verfügen müsse. Und zwar in einer Organisation mit mindestens rund 500 Angestellten. Daneben ist auch das «ideale Alter» zum Wahlzeitpunkt unter der Rubrik «persönliche Eigenschaften» mit rund 42 bis 55 Jahren angegeben.

Susanne Wille leitet derzeit die Kulturabteilung des Schweizer Radios und Fernsehens: Die Abteilung ist gross – gegenwärtig beschäftigt sie 222 Angestellte. Damit erfüllt die ehemalige Moderatorin von «10 vor 10» aber nach Adam Riese eines der zentralen Kriterien nicht.

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Die SRG sucht nach einem Nachfolger für die Generaldirektion. Susanne Wille und Nathalie Wappler gelten als Favoritinnen: Eigentlich erfüllen sie das Anforderungsprofil nicht. (Symbolbild)
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Susanne Wille leitet derzeit die Kulturabteilung des Schweizer Radios und Fernsehens: Damit hat sie zu wenig Führungserfahrung in Unternehmen mit mehr als 500 Angestellten. (Archivbild)
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Nathalie Wappler wiederum hat mehr Führungserfahrung, feierte im Januar 2024 aber ihren 56. Geburtstag – damit wäre sie gemäss Anforderungsprofil zu alt für den Posten. (Archivbild)
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Diese Umstände führen nun zu grossen Fragezeichen: Präsident Jean-Michel Cina hätte damit rechnen müssen, dass sowohl Wappler, als auch Wille am Posten interessiert sind. (Archivbild)
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«Die beiden Parameter im Stellenprofil machen mich stutzig. Das erweckt den Eindruck, dass gezielt Kandidaten ausgeschlossen werden sollen», erklärt FDP-Ständerat Damian Müller. (Archivbild)

Doch auch für die zweite Favoritin, Nathalie Wappler sieht es mit Blick auf das Anforderungsprofil nicht besser aus. Wie «CH Media» berichtet, feierte sie im Januar 2024 nämlich bereits ihren 56. Geburtstag. Obwohl das Altersband im Profil abschwächend mit dem Prädikat «circa» versehen ist, könnte die Altersgrenze für sie zum Verhängnis werden.

FDP-Ständerat Damian Müller kritisiert Stellenprofil

Diese Umstände führen nun zu grossen Fragezeichen: Präsident Jean-Michel Cina habe damit rechnen müssen, dass sowohl Wappler, als auch Wille am Posten interessiert sind, erklärt «CH Media».

Weshalb also würde Cina diese engen Kriterien so definieren? FDP-Ständerat Damian Müller beobachtet die Situation kritisch: «Die beiden Parameter im Stellenprofil machen mich stutzig. Das erweckt den Eindruck, dass gezielt Kandidaten ausgeschlossen werden sollen», erklärt er gegenüber «CH Media».

Wer sollte Ihrer Meinung nach die Nachfolge von Gilles Marchand als SRG-Generaldirektor antreten?

Die SRG solle tunlichst darauf verzichten, Scheingründe anzuführen, um vielversprechende Kandidaten frühzeitig aus dem Rennen zu nehmen: «Zumal hier profilierte Medienmanagerinnen aus dem eigenen Unternehmen betroffen sind», wird Müller in der «Aargauer Zeitung» zitiert.

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