SVP-Nationalrat Roger Köppel hat mit seinem neuen Videoformat «Weltwoche Daily» Staub aufgewirbelt – und auch Spott geerntet, dass er dafür 192 Franken im Jahr verlangt. Von diesem Plan nimmt er nun vorerst Abstand.
Weltwoche-Chef Roger Köppel (SVP) verlangt für seine Show vorerst kein Geld. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit einem Monat kommentiert SVP-Nationalrat Roger Köppel in Online-Videos das Weltgeschehen.
  • Für den Service wollte er von Nicht-Abonnenten 192 Franken pro Jahr verlangen.
  • Von diesem Plan ist der «Weltwoche»-Chef nun abgerückt - vorerst bleibt die Show für alle gratis.

In knapp zwei Wochen ist es endlich soweit – und die Stimmbevölkerung entscheidet nach monatelangem Abstimmungskampf über die No Billag-Initiative.

Hat Köppel aufgrund einer Quoten-Krise kalte Füsse bekommen? Er verneint, bestätigt aber: «Wir haben kurzfristig entschieden, Daily noch etwas länger laufen zu lassen, um die Bekanntheit zu steigern.»

Eine gewichtige Frage der Auseinandersetzung lautete: Wie kann sich die interessierte Bevölkerung nach einem Ja zur Abschaffung der TV- und Radiogebühren übers Weltgeschehen informieren? Eine mögliche Antwort lieferte Roger Köppel.

Aktuell schwanken die Zuschauerzahlen ohne Paywall zwischen 2'000 und 4'000. Er werde die Bezahlschranke «zeitnah» einführen, sagt der Zürcher - «weil bei uns der zahlende Abonnent König, ja Kaiser ist!».

Vor einem Monat lancierte der «Weltwoche»-Chef und bestgewählte Nationalrat der Schweiz seine eigene TV-Show. Darin schätzt er viermal wöchentlich die Nachrichtenlage ein und erklärt, was aus seiner Sicht wichtig ist.

An eine Absetzung des Formats scheint Köppel jedenfalls nicht zu denken. Das Format mache ihm grossen Spass. Es sei «ein täglicher Zehnkampf mit vielen interessanten Themen», der «bitter nötig» sei, wenn man sehe, «wie einseitig, oberflächlich und vorurteilsbeladen generell berichtet wird», sagt der bei der SVP für die Europapolitik verantwortliche Nationalrat.

weltwoche roger köppel
SVP-Nationalrat Roger Köppel ist Chefredaktor der «Weltwoche». Mit dem Sonderheft «Klimawandel für die Schule» richtet er sich an Lehrer und Schüler. - Keystone

Gratis soll das indes nicht sein. 16 Franken oder eben 192 Franken im Jahr wollte der SVP-Nationalrat schon sehr bald für das Angebot verlangen, wobei auch bestehende «Weltwoche»-Abonnenten in den Genuss der köppelschen Produktion kommen.

Paywall aufgeschoben, um «Bekanntheit zu steigern»

Das bestätigte Köppel am Tag nach der Lancierung seines Formats gegenüber Nau. Nun zeigt sich: Tele Köppel ist weiterhin für jedermann frei zugänglich – wahlweise direkt auf Youtube oder auf weltwoche.ch.

Köppel: Format ist «bitter nötig»

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