Revolutionäre Kommunistische Partei gegründet

Keystone-SDA
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Unteres Emmental,

Mehr als 300 Personen haben in Burgdorf BE am Wochenende die Revolutionäre Kommunistische Partei (RKP) gegründet.

Dersu Heri, Redaktionsleiter von «Der Kommunist» bei der Lancierung der Revolutionären Kommunistischen Partei, am Samstag, 10. Februar 2024 im Volkshaus in Biel. - keystone/Peter Klaunzer

An ihrem Kongress haben über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wochenende in Burgdorf BE die Revolutionäre Kommunistische Partei (RKP) gegründet. Damit verfügt die Schweiz nach ihrem Verbot 1940 wieder über eine kommunistische Partei.

Der Gründungskongress fand von Freitag bis Sonntag statt. Es sei höchste Zeit für die Rückkehr des revolutionären Kommunismus, sagte der politische Sekretär Dersu Heri gemäss Mitteilung der RKP. Eine neue Generation habe aus Klimakrise, Coronapandemie, «imperialistischen Kriegen und Inflation revolutionäre Schlussfolgerungen gezogen».

Insgesamt nahmen den Angaben zufolge 342 Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Arbeiterinnen und Arbeiter am Gründungskongress teil. Darunter seien knapp 100 Interessenten gewesen und zehn von ihnen der Partei beigetreten. Die RKP nehme ihre Arbeit mit 320 Gründungsmitgliedern auf und wolle diese Zahl bis in einem Jahr verdoppeln.

Solidarität mit Pro-Palästina-Protesten

Die RKP solidarisierte sich mit den Pro-Palästina-Protesten und den Besetzungen an diversen Universitäten in der Schweiz. An sechs Hochschulen hätten Mitglieder an den Besetzungen teilgenommen. Die Partei kämpfe dafür, dass sich der Slogan «kein Rappen, kein Abkommen und keine Unterstützung für Israels Kriegsmaschine» ausbreite, schrieb sie.

Als nächsten Schritt will die RKP vom 10. bis 15. Juni an einer Konferenz die Revolutionäre Kommunistische Internationale gründen. Die weltweite Ausbreitung der Pro-Palästina-Bewegung kündige eine kommende revolutionäre Explosion an, teilte die neue Partei mit.

Kommunistische Partei der Schweiz 1940 verboten

Die ursprüngliche Kommunistische Partei der Schweiz wurde 1921 gegründet. Damals zählte sie rund 6000 Mitglieder. 1940 verbot der Bundesrat die Partei und verfügte ihre Auflösung. Das Bundesgericht hielt im Nachgang fest, der Schritt sei wegen des Eintretens der Partei für den gewaltsamen Umsturz und nicht wegen ihrer Ideologie erfolgt.

1945 hob die Landesregierung die Parteiverbote links- und rechtsextremer Organisationen wieder auf. 1943 hatten sich indessen die meisten Mitglieder der Kommunisten der Sozialdemokratischen Partei (SP) angeschlossen. Nach gescheiterten Fusionsverhandlungen mit der SP entstand 1944 in der Partei der Arbeit (PdA) eine neue Sammelbewegung der Kommunisten.

Kommentare

Anonym

Was hat Palästina mit Kommunismus zu tun?

User #1327 (nicht angemeldet)

Gelebter Kommunismus 2024: Proteste wegen Strom- und Nahrungsmittelknappheit in Kuba. Stundenlang kein Strom und kaum Lebensmittel - die Situation ist für viele Menschen im streng regulierten Kuba äußerst angespannt. Noch lässt die Regierung sie demonstrieren, schaltet aber offenbar zwischenzeitlich das Internet ab. "Die Leute riefen 'Essen und Strom'", berichtete ein Bewohner von Santiago, das 800 Kilometer von der Hauptstadt Havanna entfernt liegt. Später sei die Stromversorgung wiederhergestellt worden. Die Zahl an Stunden, wie lange der Strom in den vergangenen Tagen immer wieder ausgefallen ist, variiert stark. In Medien ist teils von bis zu acht, teils von mehr als 18 Stunden die Rede.

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