Der neue Tarif für ambulante Leistungen (Tardoc) kann dank der dreijährigen Kostenneutralität zu Einsparungen von 600 Millionen Franken im Jahr führen. Damit wäre ein wichtiger Beitrag zur Kostendämpfung möglich, wie eine Auswertung des Krankenkassenverbands Curafutura ergab.
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Eine Frau hält eine 200-Franken-Note. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dieser Beitrag sei nach dem Prämienanstieg umso nötiger, teilte der Verband am Dienstag mit.

Der neue Arzttarif Tardoc sieht einen Korridor für die Kostenentwicklung im Vergleich zum Jahr vor der Einführung vor. Dessen untere Grenze liegt bei -1 Prozent, die obere bei +2 Prozent.

Sollten die Kosten aus dem Korridor ausbrechen, werden Korrektur- und Ausgleichsmechanismen ausgelöst. In der Analyse rechnet Curafutura aufgrund der Zahlen von 2022 vor, wie sich der Tardoc ausgewirkt hätte, wäre er bereits eingeführt.

Die ambulanten Kosten stiegen 2022 um 3,5 Prozent und damit 1,5 Prozentpunkte über die Korridorgrenze. Die Korrekturmassnahmen hätten diese 1,5 Punkte gekappt, was gemäss Curafutura Einsparungen von 187 Millionen Franken entsprochen hätte.

Gemäss dem neuen Tardoc soll die Kostenneutralität nach der Einführung mindestens drei Jahre lang dauern. Der Bundesrat kann die Phase verlängern. Bei einer dreijährigen Kostenneutralität rechnet der Krankenkassenverband mit jährlich wiederkehrenden Einsparungen von 600 Millionen Franken bei einem angenommenen Kostenwachstum im ambulanten Leistungsbereich von 3,5 Prozent. Diese Annahme bezeichnet Curafutura als bescheiden.

Curafutura schliesst aus der Analyse, der Tardoc dämpfe die Kosten in der obligatorischen Krankenversicherung. Auf den aktuellen Arzttarif Tarmed entfallen ein Drittel der Ausgaben im obligatorischen Bereich oder 13 Milliarden Franken im Jahr. Curafutura umfasst die Krankenkassen CSS, Helsana, Sanitas und KPT. Sie verliessen den Verband Santésuisse vor zehn Jahren.

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