Der Nationalrat hat einen Vorstoss der SP angenommen, der den Stopp von sämtlichen Kriegsmaterialexporten an die Kriegsallianz im Jemen verlangt.
Waffen der Schweizer Armee
Waffen der Schweizer Armee sind auf dem Boden ausgestellt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sämtliche Kriegsmaterialexporte in den Jemen sollen gestoppt werden.
  • Dafür hat sich der Nationalrat am heutigen Donnerstag ausgesprochen.
  • Die Motion geht nun weiter in den Ständerat.

Der Nationalrat hat einen Vorstoss der SP angenommen, der den Stopp von sämtlichen Kriegsmaterialexporten an die Kriegsallianz im Jemen verlangt. Wirtschaftsminister Guy Parmelin wies vergeblich auf die vergleichsweise restriktive Bewilligungspraxis des Bundes hin.

Der Rat hiess das Anliegen nach einer Abstimmungswiederholung im zweiten Anlauf mit 98 zu 94 Stimmen bei einer Enthaltung gut. Die Motion geht noch in den Ständerat.

Munition und Ersatzteile

Der Bundesrat habe ziemlich systematisch, gestützt auf früher erteilte Bewilligungen, immer wieder Munitions- und Ersatzteillieferungen zugelassen. Das damit verbundene aussenpolitische Signal sei unerträglich, sagte Antragstellerin Priska Seiler Graf (SP/ZH).

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Die Lage im Jemen für die Zivilbevölkerung ist dramatisch. Die Kämpfe dauern nun seit Jahren an. (Symbolbild) - Keystone

Die Länder um das saudische Regime würden die strengen Bewilligungsvoraussetzungen in der Kriegsmaterialverordnung in keiner Weise erfüllen. Die darin vorgesehenen ausserordentlichen Umstände für einen Widerruf der Exporte sei mehr als gegeben, so Seiler Graf. «Kuschen und weiter liefern» gehe nicht mehr.

Auch der Bundesrat sei besorgt über die humanitäre Krise im Jemen und über die Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien, betonte Parmelin. Die Exportregeln der Schweiz für Kriegsmaterial seien im internationalen Vergleich streng.

Vereinbarung zum Frieden?

Es würden nur Gesuche für Material bewilligt, bei denen sicher ist, dass sie im Jemen-Konflikt zum Einsatz kommen könnten. An Saudi-Arabien würden nur Bestandteile für Verteidigungswaffen geliefert.

Im Hinblick auf die Situation in Jemen begrüsse die Schweiz die erzielte Vereinbarung zwischen der jemenitischen Regierung und den Huthis. Man hoffe, dass diese einen ersten Schritt in Richtung einer ganzheitlichen Lösung des Problems darstelle, so Parmelin.

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