Kantone unterstützen Adoptierte bei Herkunftssuche weiterhin
Die Kantone wollen adoptierten Menschen bei der Herkunftssuche weiterhin helfen. Dabei konnte eine Einigung für die Nachfolgelösung eines Projekts erzielt werden.

Adoptierte Menschen sollen ihre Herkunftssuche nahtlos weiterführen können. Dazu wollen 25 Kantone beitragen und Empfehlungen ausarbeiten. An der ersten Sitzung der interkantonalen Plattform Internationale Adoptionen einigten sich die Teilnehmenden auf die Nachfolgelösung für ein Ende 2025 auslaufendes Pilotprojekt von Bund und Kantonen.
Damit kann auch die Unterstützung bei der Herkunftssuche von adoptierten Menschen aus Sri Lanka nahtlos weitergeführt werden, wie es in einer Mitteilung der Plattform Internationale Adoptionen vom Dienstag heisst.
Der Verein Back to the Roots hatte 2018 vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement und der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren den Auftrag erhalten, adoptierte Personen aus Sri Lanka bei der Herkunftssuche zu unterstützen und zu begleiten. Dieses Pilotprojekt läuft Ende 2025 aus. Der Prozess der Herkunftssuche sei in einigen Fällen bis dann aber noch nicht abgeschlossen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Srilankische Kinder illegal adoptiert
In den 1970er-, 80er- und 90er-Jahren wurden rund 11'000 srilankische Kinder von europäischen Paaren adoptiert, davon fast 900 in der Schweiz, grösstenteils illegal.
Die Plattform hat mit den Verantwortlichen von Back to the Roots nun eine Anschlussvereinbarung ausgearbeitet, um diesen Betroffenen eine Nachfolgelösung für die weitere Betreuung bieten zu können.
Die Wohnkantone der betroffenen Personen stellen damit sicher, dass die Begleitung wie im Pilotprojekt ohne Unterbrechung weitergeführt wird. Eine Nachfolgeorganisation von Back to the Roots soll das aufgebaute Know-how sicherstellen. Der Verein Back to the Roots konzentriert sich demnach künftig auf die Aufklärungsarbeit und wird keine direkten Beratungen mehr anbieten.
Plattform Internationale Adoptionen gegründet
An einer Tagung in Bern im November vergangenen Jahres hatten Regierungsrätinnen und Regierungsräte von 14 Kantonen im Beisein von Bundesrat Beat Jans ein koordiniertes Vorgehen im Zusammenhang mit internationalen Adoptionen beschlossen. Gegründet wurde an diesem Treffen auch die Plattform Internationale Adoptionen.
Die Herkunftssuche von adoptierten Menschen liegt in der Zuständigkeit der Kantone. Laut Jans will der Bundesrat diese nach seinen Möglichkeiten unterstützen. Der Plattform gehören unterdessen 25 Kantone an.