Der Bundesrat hat heute Jean-Philippe Gaudin zum Direktor Nachrichtendienst des Bundes NBD ernannt. Der Waadtländer ist damit Nachfolger von Markus Seiler und ein weiterer Romand in einer Spitzenposition im VBS.
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Jean-Philippe Gaudin, Nachrichtendienstes des Bundes. - offiziere.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jean-Philippe Gaudin wird neuer Geheimdienstchef.
  • Damit hievt Verteidigungsminister Parmelin erneut einen Romand auf einen Top-Posten.

Nachdem Aussenminister Ignazio Cassis den bisherigen NDB-Chef Markus Seiler als Generalsekretär ins EDA geholt hatte, brauchte Verteidigungsminister Guy Parmelin Ersatz an der Spitze des Nachrichtendienstes. Seinen Mann hat Parmelin nun in Jean-Philippe Gaudin gefunden.

Parmelin orientiert über den neuen Geheimdienstchef Jean-Philipp Gaudin

Romand mit vielen NATO-Kontakten

Der Waadtländer im Rang eines Divisionärs ist seit rund zwei Jahren Verteidigungsattaché in Paris. Er hat im Laufe seiner Militärkarriere Auslandseinsätze absolviert und sich nachrichtendienstlich im Ausland weitergebildet, unter anderem bei der NATO.

Von 2008 bis 2015 war Gaudin bereits Chef des Militärischen Nachrichtendienstes und soll neu also die Gesamtverantwortung für alles Nachrichtendienstliche übernehmen. Eine nachvollziehbare Ernennung; Gaudin war schon im Vorfeld als Top-Kandidat gehandelt worden und galt als Parmelins Favorit. Weil er ein Romand ist?

Parmelin baut sich ein frankophones VBS

Die sprachliche Herkunft dürfte bei Gaudin nicht ausschlaggebend gewesen sein, da er nicht der einzige Kandidat mit guten Chancen aus der Romandie war. Trotzdem: Langsam aber stetig wird das VBS unter Guy Parmelin weniger deutschschweizerisch.

Schon auf Korpskommandant André Blattmann (ein Zürcher) folgte mit Philippe Rebord ein Waadtländer. In der Ära nach Ueli Maurer wird unter Guy Parmelin immer mehr Französisch geredet. In der Romandie wird man dies zu würdigen wissen: Es wurde bereits vermutet, dass die vielen Sitzungen auf Deutsch ein Grund seien, warum Bundesrat Parmelin manchmal auch in seiner Muttersprache kaum mehr verstanden wird.

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