Die Initiative gegen Tabakwerbung kommt zustande. Die Initianten konnten genügend gültige Stimmen einreichen.
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Die Initiative gegen Tabakwerbung war formell bereits einmal zustande gekommen. «Wir wollen nicht, dass Kinder und Jugendliche mit dieser Werbung belastet werden», hatte Hans Stöckli, Präsident des Initiativ-Vereins, beim Einreichen der Unterschriften unter qualmendem Rauch gesagt. Donnerstag,12. September 2019, Bern - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nun ist es offiziell: Die Initiative gegen Tabakwerbung kommt zustande.
  • Die am 12. September eingereichten Stimmen sind gültig.
  • Dies bestätigte die Bundeskanzlei.

Laut Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH beginnen rund 60 Prozent der Rauchenden als Minderjährige. Wenn vor dem 18. Altersjahr nicht mit dem Rauchen begonnen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit gross, Nichtraucher zu bleiben.

Die Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» ist formell zustande gekommen. Das Initiativkomitee, bestehend aus verschiedenen Gesundheitsorganisationen, hat bei der Bundeskanzlei genügend gültige Unterschriften eingereicht. Sie wurden am 12. September eingereicht.

Lückenloses Verbot für Tabakwerbung verlangt

Die Initiative verlangt ein lückenloses Verbot für Tabakwerbung, die Kinder oder Jugendliche erreicht. Konkret soll Zigarettenwerbung auf Plakaten im öffentlichen Raum in der ganzen Schweiz verboten werden.

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Tabakwerbung soll in Zukunft verboten werden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa - dpa-infocom GmbH

«Kinder und Jugendliche sind besonders empfänglich für die in der Werbung vermittelten Traumwelten, die Coolness und den Erfolg», wurde Philippe Luchsinger, Präsident Hausärzte Schweiz, beim Einreichen der Unterschriften in einer Mitteilung des Komitees zitiert. Deshalb sei es wichtig, diese Altersgruppe vor der Werbung zu schützen.

Die Mehrheit fängt minderjährig mit dem Rauchen an

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60 Prozent der Raucher beginnen als Minderjährige. - dpa/dpa/picture-alliance

Unterstützung erhielten die Initianten kürzlich vom Ständerat. Er verabschiedete in der Herbstsession ein Gesetz, das zusätzliche Werbeverbote für Zigaretten in der Presse und im Internet vorsieht. Heute gilt ein Werbeverbot für Tabak in Radio und Fernsehen. Untersagt ist auch Werbung für Tabakprodukte, die sich speziell an Jugendliche richtet.

Ein erster Anlauf für ein neues Tabakproduktegesetz scheiterte 2016 im Parlament. Bei einem zweiten Anlauf sah der Bundesrat zunächst auch Werbebeschränkungen vor. Nach Kritik in der Vernehmlassung strich er diese aber.

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