Der Bund testet das E-Voting-System. Ein Stresstest soll zeigen, wie sicher das System ist. Dafür will der Bund Hacker anstellen für eine Million.
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E-Voting ist umstritten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund überprüft, wie sicher das Schweizer E-Voting-System ist.
  • Dafür sollen Hackergruppen einen Stresstest durchführen.

Immer mehr Kantone setzen die Voraussetzung, mit Mausklicks abzustimmen. Beim E-Voting geht der Bund nun auch den nächsten Schritt. Die Diskussion zum Thema Sicherheit beim E-Voting ist nämlich nicht verstummt, wie die «NZZ» berichtet. Der Bundesrat hat im April 2017 festgelegt, dass alle E-Voting-Systeme Open Source sein müssen, also mit einem frei zugänglichen Code. Diese Transparenz soll die Kritiker beruhigen.

Prämie für Hacker gefordert

Der Bund unterzieht die elektronische Abstimmung einem Stresstest. Das heisst, Hacker überprüfen nun, ob das System wirklich sicher ist. Marcel Dobler, der St. Galler FDP-Nationalrat und Digitec-Gründer, verlangt dabei nicht nur einzelne Simulationen, sondern ganze Hackergruppen sollten die Angriffe ausführen. Dobler sagt, der Bund müsse nur die Elite-Hacker anwerben. Das verlockende Angebot: eine Prämie in der Höhe von maximal einer Million.

Das Volk hat das letzte Wort

Eine 13-köpfige Expertengruppe erarbeitet derzeit die gesetzlichen Grundlagen, heisst es in der «NZZ». Denkbar wäre ein die digitale Abstimmung ab 2021. Ausser, ein Referendum würde den Prozess abbremsen. Gewisse Kritiker befürchten jedoch, dass es nicht einmal zur Abstimmung kommen könnte. Der SVP-Nationalrat Franz Grüter glaubt nämlich, der Bund versuche ein E-Voting durch die Hintertür einzuführen. Denkbar wäre, dass bis 2019 zwei Drittel der Kantone nur noch elektronische abstimmen. Eine nationale Regelung sei dann nicht mehr nötig.

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