Die Impfkonzerte sind bald vorüber. Die Zuschauerzahlen blieben bescheiden, mutmasslich wegen Skeptikern. Das missfällt Bundespräsident Guy Parmelin.
Guy Parmelin an einer Medienkonferenz. - Der Schweizerische Bundesrat
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Impfkonzerte des Bundes haben weniger Publikum vor Ort, als Tickets vergeben wurden.
  • Viele sehen darin eine Schikane der Impfskeptiker, was aber nicht bestätigt ist.
  • Bundespräsident Parmelin ärgert sich über die mutmasslichen Störaktionen.

Langsam reisst der Geduldsfaden der Behörden. Die Impfwoche ist bald vorbei, heute und morgen finden die letzten Konzerte statt. Es verlief aber bisher nicht alles nach Plan: Normalerweise wären 500 Personen an die Auftritte von Stress und Dabu zugelassen, in Realität erscheinen jeweils aber nicht einmal hundert.

Stress Lausanne Imfpkonzert
Stress tritt vor etwa 50 Leuten in Lausanne VD auf, am Dienstag, 9. November 2021. - Keystone

Es wird gemunkelt, Impfskeptiker und Massnahmengegnerinnen steckten hinter der Schikane. Diese sollen Tickets reserviert haben, dann aber nicht erschienen sein. Mit diesem Verdacht konfrontiert findet Bundespräsident Guy Parmelin klare Worte an die vermeintlichen Saboteure.

Parmelin bleibt höflich

«Sollten Personen, die gegen eine Impfung sind, impfwillige Personen an einer Konzertteilnahme verhindert haben: Das bedauere ich zutiefst», sagt er. Statt landesväterlich Ermahnung und einem Sprichwort folgt dann aber ein Vergleich aus dem Comic «Gaston». Er wolle Herrn Demel zitieren, im Comic der Chef des liebenswerten Chaoten Gaston: «Seid ihr nicht bald fertig mit diesen Clownereien?»

Gaston Lagaffe
Ups, das ging daneben: Comic-Figur Gaston schafft es einmal mehr, Unheil zu stiften – aber was sollte schon schiefgehen mit einer Schaukel im Türrahmen? - gastonlagaffe.com

Der Seitenhieb fiel auf Französisch noch etwas ruppiger aus. Im Original schimpft Demel über Gastons «conneries» (Quatsch, Schwachsinn), was akustisch fast wie Parmelins «clowneries» klingt. Dessen ist sich der Bundespräsident aber offenbar bewusst: «Ich belasse das ‹L›, um höflich zu bleiben.»

Parmelin Stress Impfkonzert
Bundespräsident mit Musikerinnen und Musikern auf dem Bundesplatz zum Startschuss der Impfwoche. - Keystone

Mit der angeblichen Höflichkeit legt Parmelin aber eigentlich noch ein Brikett nach. Im Gegensatz zu Schwachsinn muss man ja «Clownereien» nicht einmal mehr ernst nehmen. Lies: Der Bundespräsident hat die Störmanöver der speziell lustigen Art langsam satt.

Parmelin mit den Nerven am Ende?

Die Stichelei auf Kinderbuch-Niveau könnte allerdings auch auf Parmelin zurückfallen. Skeptiker sind also wie der tollpatschige Gaston, dessen Experimente nicht nur erfolglos, sondern meist auch katastrophal enden. Demnach wäre Parmelin dann aber Chef Demel.

Skeptiker Gaston Parmelin
Skeptiker gebaren sich gemäss Bundespräsident Guy Parmelin wie die Comic-Figur Gaston. Dessen Chef Demel geht wegen der täglichen Katastrophen immer wieder an die Decke – oder lässt an die Decke gehen. - Keystone / Franquin/bdtheque.com

Dieser ist nicht nur fast permanent genervt von Gastons Faulheit und Experimenten. Er gilt auch als nervös, hysterisch und cholerisch, was sich in regelmässigen Wutausbrüchen zeigt. Parmelin führt seine Comic-Analogie aber nicht weiter aus: «Das ist alles, was ich sagen kann.»

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