Im Kanton Bern erobern die Grünen zwei Nationalratssitze, die Grünliberalen und die EDU je einen Sitz. Haare lassen müssen die SP und SVP mit je zwei Sitzverlusten. Die BDP verliert einen Sitz.
Nationalrat
Stühle im Nationalratssaal in Bern. - Keystone

Der Kanton Bern stellt in der neuen Legislatur noch 24 Sitze, einen Sitz weniger als bisher. Stärkste Partei bleibt die SVP mit einem Wähleranteil von 30 Prozent (2015: 33,1 Prozent). Sie stellt neu 7 Sitze (2015: 9).

Die Wahllokomotive Adrian Amstutz trat nicht mehr an, und abgewählt wurde Manfred Bühler aus dem Berner Jura. Damit ist diese Region nicht mehr im Bundeshaus vertreten. Seit der Gründung des Bundesstaats 1848 war dies nur einmal kurzzeitig der Fall, zwischen 2011 und 2015.

Prominente Verluste muss auch die SP verzeichnen, die noch vier Sitze (2015: 6) in der grossen Kammer stellt und auf einen Wähleranteil von 16,8 kommt (2015: 19,7 Prozent). Über die Klinge springen mussten Corrado Pardini und Adrian Wüthrich. Als einziger SP-Mann wurde Matthias Aebischer wiedergewählt.

Prominenter Neuzuzug im Parlament ist die frühere Juso-Chefin Tamara Funiciello. Sie ersetzt auf der Frauenliste Margret Kiener Nellen, die nicht mehr antrat.

Grosse Gewinner sind die Grünen, die ihre Sitzzahl von zwei auf vier Mandate verdoppeln und neu auf einen Wähleranteil von 14,1 Prozent kommen (2015: 8,5).

Nebst den Bisherigen Regula Rytz und Aline Trede ziehen neu Christine Badertscher sowie Kilian Baumann in die grosse Kammer ein. Der Biobauer aus Suberg ist der Sohn von Ruedi und Stephanie Baumann, die beide in den 1990er-Jahren für Grüne und SP im Nationalrat sassen.

Die Grünliberalen ihrerseits eroberten einen dritten Sitz, den mit Melanie Mettler eine Frau belegt - nebst den Bisherigen Kathrin Bertschy und Jürg Grossen. Die GLP baute ihren Wähleranteil von bisher 6 auf 9,7 Prozent aus.

Die BDP verliert einen von drei Sitzen und kommt neu auf zwei Mandate (Wähleranteil 8 Prozent, 2015: 11,8 Prozent) Abgewählt wurde Heinz Siegenthaler. Hingegen eroberte die Berner Finanzdirektorin Beatrice Simon ein Mandat. Nicht mehr angetreten war der bisherige BDP-Nationalrat Hans Grunder.

Die FDP kommt noch auf einen Wähleranteil von 8,4 Prozent (2015: 9,3 Prozent), kann aber die beiden Mandate von Christian Wasserfallen und Christa Markwalder halten.

Stabil bleibt die EVP mit 4,2 Wählerprozenten (2015: 4,3 Prozent) und verteidigt so den Sitz von Marianne Streiff-Feller. Neu ins Parlament zieht EDU-Vertreter Andreas Gafner ein. Seine Partei erreichte einen Wähleranteil von bloss 2,5 Prozent (2015: 2,8 Prozent), konnte aber von Listenverbindungen mit den Schweizer Demokraten und fünf weiteren Kleinparteien profitieren.

Bestgewählter Berner SVP-Nationalrat ist Albert Rösti. Er holte 128'252 Stimmen und tritt damit in die Fussstapfen von Adrian Amstutz, der im Kanton Bern jeweils Bestergebnisse erzielt hatte.

Das beste Nicht-SVP-Mitglied ist diesmal die Grüne Regula Rytz mit 93'747 Stimmen. Von der SP erhielt Nationalrätin Nadine Masshardt am meisten Stimmen, nämlich 68'265.

Die Berner Abordnung wird insgesamt weiblicher: Mit 13 Sitzen stellen die Frauen neu mehr als die Hälfte der 24 Berner Nationalrätinnen und Nationalräte.

Die Wahlbeteiligung lag bei 47,4 Prozent, etwas tiefer als bei den Wahlen 2015 (49,1 Prozent).

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