Die zweite Runde der Ersatzwahl für den Genfer Staatsrat am (heutigen) Sonntag dürfte auf einen Zweikampf zwischen dem parteilosen Ex-Staatsrat Pierre Maudet und der Grünen Fabienne Fischer hinauslaufen. Auch im Wallis und in Glarus stehen zweite Wahlgänge an.
Der zweite Wahlgang in Genf wird auf ein Duell zwischen Fabienne Fischer (Grüne) und Pierre Maudet (parteilos)  hinauslaufen. (Archivbild)
Der zweite Wahlgang in Genf wird auf ein Duell zwischen Fabienne Fischer (Grüne) und Pierre Maudet (parteilos) hinauslaufen. (Archivbild) - sda - Keystone/MARTIAL TREZZINI
Ad

Maudet, der für seine eigene Nachfolge kandidiert, hatte im ersten Wahlgang vor drei Wochen einen Überraschungserfolg erzielt.

Hinter Fischer von den Grünen erreichte der frühere FDP-Politiker den zweiten Platz. Seine Verurteilung in erster Instanz wegen Vorteilsannahme im Zusammenhang mit seiner Luxus-Reise nach Abu Dhabi schreckte knapp 22 Prozent der Wählerinnen und Wähler nicht ab.

Maudets Wahlchancen werden aber geschmälert, weil die bürgerlichen Parteien gespalten sind. Während sich die FDP zurückzieht und die SVP erneut antritt, mischt neu auch die CVP mit. Letztere schickt auf einer gemeinsamen Liste mit der BDP Delphine Bachmann, Präsidentin der CVP Genf, ins Rennen. Die SVP tritt erneut mit Nationalrat Yves Nidegger an.

Die FDP hat nach dem Verzicht ihres Kandidaten Cyrill Aellen auf die zweite Runde Wahlfreigabe beschlossen und der MCG empfiehlt, leere Stimmzettel in die Wahlurne zu legen.

Im Gegensatz dazu weiss die Kandidatin der Grünen das gesamte linke Lager hinter sich. Fischer kann nebst der Unterstützung durch ihre Anhängerschaft auch auf den Rückhalt der Sozialdemokraten und der Partei der Arbeit zählen.

Die 59-jährige Juristin hat damit die besten Erfolgsaussichten, obwohl sie als Erstplatzierte im ersten Wahlgang etwas unter den Erwartungen blieb. Sie erzielte dennoch einen respektablen Vorsprung von knapp 9500 Stimmen auf Maudet. Der 43-jährige Berufspolitiker muss deshalb um seine Wiederwahl zittern.

Beim zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen im Wallis sind noch sechs Kandidaten für fünf Sitze im Rennen, drei von der CVP, einer von der FDP, einer von der SP und einer von der SVP. Die beiden Kandidatinnen der Grünen, Brigitte Wolf und Magali Di Marco, zogen sich nach dem ersten Wahlgang zurück.

Die beiden Frauen, die auf den letzten Plätzen gelandet waren, begründeten ihren Rückzug auch mit der Unterstützung für die SP. Diese hält an ihrem Kandidaten, Nationalrat Mathias Reynard, fest. Er steht somit beim zweiten Wahlgang allein auf der Liste und kann den linken Sitz der zurücktretenden SP-Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten so besser verteidigen.

Eng könnte es für den dritten Sitz der CVP in der fünfköpfigen Kantonsregierung werden. Der Neuling der CVP, Serge Gaudin, erreichte den fünften Platz, knapp gefolgt von SVP-Nationalrat Franz Ruppen. Ruppen will den durch die Abwahl von Oskar Freysinger 2017 verloren gegangen Sitz zurückerobern.

Der Oberwalliser CVP-Staatsrat Roberto Schmidt machte im ersten Wahlgang das beste Resultat. Er verpasste das absolute Mehr nur knapp, während CVP-Staatsrat Christophe Darbellay auf dem zweiten Platz landete. Darbellay ist faktisch aber schon gewählt, denn er ist wie bereits 2017 der einzige verbliebene Kandidat im Unterwallis.

Die Kantonsverfassung sichert jeder der drei Regionen Ober-, Zentral- und Unterwallis mindestens einen Vertreter in der Regierung zu. Die FDP schickt noch einmal ihren Bisherigen Frédéric Favre ins Rennen.

Im Kanton Glarus kommt es zum entscheidenden zweiten Durchgang bei der Ersatzwahl um einen Sitz in der fünfköpfigen Kantonsregierung. In der Kampfwahl stehen sich je ein Kandidat von CVP und SP gegenüber.

Neu zu besetzen ist der Sitz von CVP-Regierungsrat Rolf Widmer. Der Finanz- und Gesundheitsdirektor tritt nach 17 Jahren aus der Regierung aus und wechselt zur Glarner Kantonalbank.

Beim ersten Wahlgang um Widmers Nachfolge vor drei Wochen erreichte keiner der zwei Kandidaten das absolute Mehr. CVP-Kandidat Jürg Feldmann erzielte 4709 Stimmen, SP-Kandidat Markus Heer 4551. Beim zweiten Wahlgang zählt das relative Mehr, womit diesen Sonntag sicher ein neuer Glarner Regierungsrat gewählt wird.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Pierre MaudetGrüneFDPNationalratBDPSVPDie MitteWolfSPChristophe DarbellayRegierung