FDP: Künftiger Präsident Thierry Burkart im Interview
Das Wichtigste in Kürze
- Der Aargauer Ständerat will Petra Gössi an der FDP-Spitze beerben.
- Neben ihm als Präsident sollen vier Vizes die Partei führen.
- Burkarts Wahl dürfte zur Formsache werden.
Nach etlichen Absagen hat die FDP einen Kronprinzen gefunden. Mit dem Aargauer Ständerat Thierry Burkart stellt sich ein prominenter Vertreter des rechten Flügels zur Verfügung.
Nach einer schlaflosen Nacht vom letzten Freitag auf Samstag habe er sich zwischen 3 und 4 Uhr dazu entschlossen. «Nach sehr vielen intensiven Gesprächen und auch ermunternden Worten musste ich irgendwann entscheiden», sagt der 45-Jährige im Nau.ch-Interview.
Was halten Sie von der Kandidatur Burkharts?
An einer kurzfristig einberaumten Medienkonferenz in Bern trat Burkart mit seinem erwünschten, zukünftigen Führungsteam auf. Dieses besteht aus den Ständeratsmitgliedern Andrea Caroni und Johanna Gapany, sowie den Nationalräten Andri Silberschmidt und Philippe Nantermod.
Er selber sei auf diese vier FDP-Vertreterinnen und -Vertreter zugegangen, so Burkart. «Ich brauche diese Unterstützung, weil es ein extrem aufwändiges Amt ist.» Andererseits begrüsse er ein Führungsteam auch in «inhaltlicher und organisatorischer Führungshinsicht».
FDP wählt im Oktober wohl Thierry Burkart zum Präsidenten
Erst am 13. September werden die freisinnigen Kantonalpräsidenten den Kandidaten anhören können. Eine zweite Anhörung soll am Anfang Oktober erfolgen, anschliessend wird die Delegiertenversammlung entscheiden.
Für den rechten Flügel der FDP ist die Kandidatur Burkarts ein grosser Sieg. Ex-Vizepräsident Christian Wasserfallen (BE) bedankt sich nach der Bekanntgabe auf Twitter.
Auch die Jungfreisinnigen zeigen sich zufrieden. Thierry Burkart sei «ein ehemaliger und im Kern Jungfreisinniger», schreibt Präsident Matthias Müller ebenfalls auf Twitter. «Ein Gewinn für den Freisinn», jubelt das FDP-Vorstandsmitglied.
Dobler zieht sich zurück
Der Nationalrat Marcel Dobler (SG), der ebenfalls eine Kandidatur in Erwägung gezogen hatte, hat sich zurückgezogen.
Ein Einzelpräsidium hätte Dobler auch übernommen, «sofern sich kein anderer geeigneter Kandidat zur Verfügung stellt». Da sich Burkart nun als Einziger beworben habe, geniesse der Aargauer Doblers «volle Unterstützung».