Vor der Abstimmung über das neue Waffenrecht gibt das Nein der Offiziersgesellschaft zu reden. Immer mehr Militär-Kader scheren nun aus.
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Schweizer Schützen liefen Sturm gegen die geplanten Verschärfungen im Waffenrecht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizerische Offiziersgesellschaft stellt sich offiziell gegen das neue Waffenrecht.
  • Doch nicht alle Offiziere goutieren die Parole «ihrer» Organisation.
  • FDP-Ständerat Josef Dittli ist Oberst im Generalstab und stellt sich quer.

Noch dauert es über drei Monate bis zur Abstimmung über das neue Waffenrecht. Diese wird nötig, weil die Schützenlobby erfolgreich das Referendum ergriffen hat. Doch bereits jetzt wird heftig über die geringfügigen Verschärfungen diskutiert.

Verantwortlich dafür ist auch die Schweizerische Offiziersgesellschaft. Deren Präsidenten-Konferenz fasste letzte Woche aus heiterem Himmel die Nein-Parole. Seither ist bei den Schweizer Militär-Kadern Feuer im Dach.

Oberst Salzmann (SVP) kritisiert «Abtrünnige»

JGLP-Chef Pascal Vuichard und andere Offiziere distanzieren sich von der Parole. Das kommt bei den SOG-treuen Militärs überhaupt nicht gut an. Die Gesellschaft habe einen «weitsichtigen Entscheid getroffen», findet etwa SVP-Nationalrat Werner Salzmann.

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SVP-Nationalrat Werner Salzmann (Mitte) und Mitstreiter bei der Einreichung des Referendums gegen das neue Waffenrecht. - Nau

Der Berner sagt: «Die Abtrünnigen werden natürlich instrumentalisiert von den Linken und stellen sich quer aus politischen Gründen.» Mit dieser Behauptung bringt er FDP-Ständerat Josef Dittli auf die Palme.

Oberst Dittli (FDP): Mehrheit ist für Waffenrecht!

Der Urner sagt: «Die Präsidentenkonferenz repräsentiert nicht die Meinung der Offiziere in unserem Land.» Er weist darauf hin, dass die Basis beim Entscheid nicht involviert gewesen sei. Er sei überzeugt, dass die Mehrheit der Offiziere für das neue Waffenrecht sei.

Josef Dittli FDP Uri
Josef Dittli, Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats (SiK). - Keystone

Denn die Bedeutung von Schengen für die Sicherheit, die Volkswirtschaft und für den Tourismus sei immens. Die Anpassungen im Waffenrecht dagegen sei «geringfügig».

Sicher ist: Der Schweiz steht ein intensiver Abstimmungskampf bevor. Am vergangenen Mittwoch ist die zuständige Bundesrätin Karin Keller-Sutter (FDP) bereits in den Ring gestiegen.

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