93 Parlamentarierinnen müssen sich 21 Toiletten teilen: Besonders während der Sessionen könne es knapp werden. Zwei Sozialdemokratinnen wollen die Misere lösen.
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Im Bundeshaus hat es zu wenig Damentoiletten. Zwei Sozialdemokratinnen wollen den Missstand lösen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bundeshaus müssen sich fast 100 Parlamentarierinnen 21 Toiletten teilen – zu wenig?
  • Zwei Sozialdemokratinnen wollen diese Klomisere lösen – bei der nächsten Renovation.
  • Das Bundesamt für Bauten und Logistik ist über den Missstand informiert und klärt ab.
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Dem Bundeshaus mangelt es an ausreichend Frauentoiletten. Für die 93 National- und Ständerätinnen stehen lediglich 21 Damentoiletten zur Verfügung. Auf Anfrage von «Tamedia» bestätigt das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL): In erster Linie während der Session könne es «knapp» werden – vornehmlich im ersten Stock, wo National- und Ständerat tagen.

Anders bei den männlichen Ratskollegen – den 153 männlichen Parlamentariern stehen sagenhafte 25 Toiletten und 27 Pissoirs zur Verfügung! Am Ursprung dieser Ungleichheit steht das Geschlechterverhältnis im Parlament zum Zeitpunkt der letzten umfangreichen Umbauarbeiten: Der Frauenanteil erlebte erst 2019 einen grossen Sprung – gemäss BBL sei die Toilettensituation dieser Entwicklung stets hinterhergehinkt.

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Im Bundeshaus hat es 21 Damentoiletten für 93 Parlamentarierinnen. Ihren männlichen Kollegen stehen 25 Toiletten und 27 Pissoirs zur Verfügung. (Symbolbild)
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Gemeinsam mit ihrer Rats- und Parteikollegin Brenda Tuosto (SP/VD) hat SP-Nationalrätin Andrea Zryd (im Bild) deshalb einen Brief an die Parlamentsdienste verfasst. (Archivbild)
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«Wir sind der Meinung, dass die sanitären Anlagen bei der nächsten Renovation verbessert werden müssen», schreiben die Sozialdemokratinnen. (Archivbild)
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Der Missstand war dem BBL schon bekannt: Eine Machbarkeitsstudie wurde durchgeführt und mögliche Lösungsansätze analysiert. Demnächst soll ein Vorprojekt lanciert werden. (Symbolbild)

Gemeinsam mit ihrer Rats- und Parteikollegin Brenda Tuosto hat SP-Nationalrätin Andrea Zryd deshalb einen Brief an die Parlamentsdienste verfasst: «Wir sind der Meinung, dass die sanitären Anlagen bei der nächsten Renovation verbessert werden müssen», schreiben die Sozialdemokratinnen.

Unisex-Toiletten «kein Thema»

Für ihr Schreiben haben die SP-Nationalrätinnen Mitunterzeichnende aus allen Fraktionen gefunden – Männer und Frauen. Tatsächlich war der Missstand dem BBL aber schon vorher bekannt: Eine Machbarkeitsstudie wurde bereits im Vorfeld durchgeführt, mögliche Lösungsansätze analysiert. Demnächst soll ein Vorprojekt lanciert werden.

Haben Sie eine Toilette zu Hause?

Gemäss «Tamedia» könnte die Misere auch mit Unisex-Toiletten gelöst werden. Diese sind mittlerweile in Schulen, Bibliotheken, Restaurants und Clubs anzutreffen. Im Bundeshaus allerdings seien genderneutrale Toiletten bisher «kein Thema», wie das BBL gegenüber «Tamedia» erklärt.

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