Energiebilanz 2023: Stromverbrauch gesunken, Produktion angestiegen

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Das Bundesamt für Energie hat die Elektrizitätsbilanz fürs vergangene Jahr hochgerechnet. Diese fällt positiv aus.

LED Energielabel Stromsparen
Die Verpackung eines LED-Leuchtmittels mit aufgedrucktem Energielabel steht auf einem Tisch (Symbolbild). - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Weniger verbraucht, aber mehr produziert: Das ist die Elektrizitätsbilanz 2023.
  • Verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen, unter anderem auch das Wetter.
  • Zugelegt haben vor allem Wasserkraft, aber auch der Solarstrom.

Im Jahr 2023 hat die Schweiz weniger Strom verbraucht und mehr produziert. Gemäss Schätzungen des Bundesamts für Energie (BFE) sank der Stromverbrauch um 1,7 Prozent oder rund eine Terawattstunden (TWh) gegenüber 2022. Gleichzeitig stieg die heimische Stromproduktion um beeindruckende 13,5 Prozent, das sind rund 8,5 TWh.

Photovoltaik-Anlage Zoo Zürich
Montage einer Photovoltaik-Anlage auf einem Dach des Zoo Zürich durch die Firma Suntechnics Fabrisolar, eine Tochterfirma des Elektrizitätswerks Zürich (EWZ), am 23. Januar 2024. - keystone

Diese Zahlen basieren auf den endgültigen statistischen Daten von Januar bis Oktober 2023. Für November und Dezember stützt sich das BFE noch auf vorläufige Schätzungen.

Verringerter Verbrauch und gesteigerte Produktion

Der gesamte Endverbrauch an Strom – also Landesverbrauch abzüglich Netzverluste – belief sich 2023 auf geschätzte 56,1 TWh. Besonders auffällig war der geringere Verbrauch in den Monaten Januar, Februar und September. Schon im September 2022 war der Stromverbrauch auffällig tief.

Zum niedrigeren Stromverbrauch beigetragen haben dürften die warmen Temperaturen in den Wintermonaten. Das Sparziel des Bundes von minus 10 Prozent wurde aber trotz allem verfehlt.

Strassenbeleuchtung Stromverbrauch Daillens
Vergleich der Strassenbeleuchtung anhand zweier Drohnenbilder der vollbeleuchteten (oben) und teilbeleuchteten Strassen des Dorfs Daillens VD, welches seinen Stromverbrauch reduziert hat. - keystone

Auf der anderen Seite stieg die Inlandsstromerzeugung auf geschätzte 72,1 TWh an. Das entspricht einem Plus von rund 8,5 TWh. Oder, wie oben erwähnt, dem beachtlichen Anstieg von über einem Zehntel gegenüber dem Vorjahr (63.5 TWh).

Wasserkraft trägt zur Produktionssteigerung bei

Ein wesentlicher Faktor für die gesteigerte Produktion war die erhöhte Leistung der Wasserkraftwerke. Diese erzeugten 2023 über einen Fünftel mehr Strom als in den entsprechenden Vorjahresquartalen. Die vier Schweizer AKWs produzierten rund ein Prozent mehr Strom als im Vorjahr. Thermische und erneuerbare Energieanlagen konnten ihre Produktion um rund 15 Prozent steigern.

Stromproduktion Schweiz
Darstellung der aufsummierten Produktion im laufenden Jahr im Vergleich zur Produktion der letzten Jahre, aufgeschlüsselt nach Technologie. - Energiedashboard BFE

Von der gesamten Stromproduktion stammten etwas mehr als die Hälfte aus Wasserkraftwerken. Atomkraftwerke waren für rund ein Drittel und thermische sowie erneuerbare Anlagen für weitere elf Prozent verantwortlich.

Ausfuhrüberschuss an Strom im Jahr 2023

Im Jahr 2023 konnte die Schweiz einen Ausfuhrüberschuss von etwa 6,4 TWh verzeichnen. Im Vorjahr musste die Schweiz noch rund 3,4 TWh importieren, schreibt das BFE in seinem Online-Magazin «energeiaplus».

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