Nach dem Skandal bei der PostAuto AG hat sich Bundesrätin Doris Leuthard im TV dazu geäussert. Dabei hat sie der Konzern-Chefin Susanne Ruoff das Vertrauen ausgesprochen.
Doris Leuthard fordert eine lückenlose Aufklärung im Buchhaltungs-Skandal der Postauto Schweiz AG.
Doris Leuthard fordert eine lückenlose Aufklärung im Buchhaltungs-Skandal der Postauto Schweiz AG. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat trotz dem Buchhaltungs-Skandal bei Postauto weiter Vertrauen in Chefin Susanne Ruoff.
  • Doris Leuthard fordert jedoch eine lückenlose Aufarbeitung.
  • Sie warnte zu dem vor Vorverurteilungen.

Im Buchhaltungs-Skandal bei PostAuto hat der Bundesrat weiter Vertrauen in Konzern-Chefin Susanne Ruoff. Erst müsse aufgearbeitet werden, was vorgefallen sei, sagte Bundesrätin Doris Leuthard. Seien aber strafrechtlich relevante Fehler passiert, müssten Köpfe rollen.

«Erst müssen wir wissen, was passiert ist, dann reden wir über Konsequenzen», sagte Leuthard in der am Montagabend ausgestrahlten TV-Sendung «Talk Täglich» der AZ-Medien. Die Postministerin hatte bereits zuvor eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge bei Postauto gefordert.

Spekulationen müssen aufhören

Derzeit werde viel behauptet, was nicht bewiesen sei, beklagte Leuthard. Die Spekulationen müssten aufhören. Auch die Diskussion um die Gewinnziele sei falsch. Solche Vorgaben seien im Bereich des Regionalen Personenverkehrs nie gemacht worden.

Leuthard warnte vor Vorverurteilungen. Auf die Frage, ob Susanne Ruoff weiterhin das Vertrauen geniesse, antwortete die Bundesrätin mit «Ja». Erst müsse untersucht werten, was genau passiert sei, wer was angewiesen, gewusst und allenfalls falsch gemacht habe. «Wenn es sich erhärtet, dass strafrechtlich Relevantes passiert ist, gibt es ein Problem», sagte Leuthard. Dann «müssen Köpfe daran glauben».

Die zuständige Bundesrätin wurde laut eigenen Angaben im November vom Bundesamt für Verkehr informiert. Das Ausmass war Leuthard damals noch nicht bekannt. «Wir wussten nur, wir mussten einschreiten.»

Die Postauto Schweiz AG hat mindestens zwischen 2007 und 2015 zu hohe Subventionen von Bund und Kantonen bezogen, wie das Bundesamt für Verkehr im Rahmen einer Revision festgestellt hat. Das Unternehmen muss Bund und Kantonen 78,3 Millionen Franken zurückzahlen. Das Bundesamt will Strafklage gegen Unbekannt einreichen. Die Post untersucht intern, wie und warum es zu den Unregelmässigkeiten gekommen war.

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