Dieses Dorf schmettert alle Volksinitiativen zu 100 Prozent ab
In der kleinsten Schwyzer Gemeinde, Riemenstalden, erhielt keine der drei Volksinitiativen dieses Jahr eine Ja-Stimme.

Das Wichtigste in Kürze
- In Riemenstalden SZ wohnen aktuell 84 Menschen.
- Am Sonntag gaben 26 von ihnen eine Stimme ab – darunter war keine einzige Ja-Stimme.
- Es handelt sich um einen abgeschiedenen Ort, in dem aber ein Gourmet-Restaurant liegt.
Die beiden Volksinitiativen zur Erbschaftssteuer und zum Service Citoyen hatten am Sonntag keine Chance. Mit 78 Prozent beziehungsweise 84 Prozent Nein-Stimmen wurden sie regelrecht abgeschmettert.
Besonders deutlich abgelehnt haben die beiden Initiativen die Einwohner der kleinsten Schwyzer Gemeinde: Riemenstalden. Im 84-Einwohner-Dorf setzte es keine einzige Ja-Stimme ab.
Damit hat Riemenstalden alle drei Volksinitiativen (Erbschaftssteuer, Service Citoyen und Umweltverantwortungsinitiative) dieses Jahr mit 100 Prozent der Stimmen abgelehnt. Auch wenn am Sonntag nur 26 der 84 Einwohner ihre Stimme abgegeben haben, wie die «NZZ» berichtet.
Eine abgeschiedene Gemeinde
Dies könnte mit der Abgeschiedenheit der Gemeinde zu tun haben. Immer wieder ist die Strasse in das auf 1000 Metern Höhe liegende Dorf wegen Naturereignissen geschlossen.
Zudem ist es sowohl via Strasse als auch mit dem ÖV nur über die Urner Gemeinde Sisikon erreichbar. Im Winter fährt das Postauto gerade mal viermal pro Tag dorthin und zurück. Dementsprechend empfiehlt die SBB Einzelreisenden eine Sitzplatzreservierung.
Riemenstalden stellt sogar einen Kantonsrat
Umso erstaunlicher ist es, dass sich mit dem «Kaiserstock» ein Restaurant mit 16 Gault-Millau-Punkten in Riemenstalden befindet. Dessen Wirt, Robert Gisler, war von 2012 bis 2020 sogar als Vertreter der FDP als Kantonsrat politisch aktiv.
Im Zentralschweizer Kanton darf nämlich per Wahlgesetz jede der 30 Gemeinden mindestens einen der 100 Kantonsräte stellen. Dies zum Missfallen der Linken.













