Deshalb schaltet der Bund Anzeigen bei Google
Wer zahlt, kommt oben in die Rangliste. Jetzt hat auch der Bund bei Google Suchbegriffe «gekauft», um als Anzeige in den Suchergebnissen zu erscheinen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund kauft sich Suchbegriffe bei Google, um besser gefunden zu werden.
- Grund sei, dass Unternehmen die Angebote des Bundes sonst schlecht fänden.
Wer zuoberst in den Suchergebnissen bei Google erscheint, wird häufiger angeklickt. Diese Top-Position kann man aber auch kaufen: «Google Ads», früher «Google AdWords» heisst das Angebot. Nun hat sich auch das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO ein paar Suchbegriffe gekauft. Der Bund erscheint als Anzeige zuoberst auf der Seite – allerdings auch bei Suchbegriffen, wo der Bund so oder so das Top-Suchresultat wäre.
KMU-Portal beworben
Wer nach «Vorsteuerabzug Schweiz» suchte, fand so zuerst mal eine Anzeige des KMU-Portals des SECO. Und als zweites, echtes Suchergebnis ebenfalls das besagte KMU-Portal. Ähnlich sieht es aus bei der Wortkombination «KMU Gründung»: Anzeige des Instituts IFJ, Anzeige des Bundes, Anzeige des Dienstleisters KLARA. Und dann das erste reale Suchergebnis: Das SECO-KMU-Portal.

Was hat der Bund davon, wenn möglichst viele Surfer seine Seiten anschauen, zumal er ja keine Online-Werbefläche verkauft? «So kann sichergestellt werden, dass Unternehmer via Google-Suche die für sie relevanten Inhalte auf dem KMU-Portal finden», heisst es auf Anfrage von Nau.ch. Offenbar war das bis anhin ein Problem.
Google Ads, um Behörde zu finden
Verschiedene Studien zeigen, dass sich die KMU in der Schweiz sehr gerne online bewegen. Aber: 60 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, dass sie die behördlichen Angebote schlecht nutzen können. Kernproblem: Das Auffinden. Entsprechend zeige die «Nationale E-Government-Studie», dass sich Unternehmen eine gezielte Bekanntmachung der bestehenden Angebote wünschten, so das SECO.
Mit Google Ads beworben werden deshalb das KMU-Portal sowie der Onlineschalter für die Wirtschaft «EasyGov.swiss». Damit diese – endlich – gefunden werden.
Googeln will gelernt sein
Zwei Websites, die sich ein jeder KMU-ler eigentlich auch einfach so mal merken könnte. Und: Macht es wirklich Sinn, bei Google Suchbegriffe zu buchen, wenn man sowieso schon gut in der Suchrangliste platziert ist?

Offenbar ja, denn eben: Die Untersuchung zeigt, dass die Unternehmer Mühe haben, die für sie relevanten Information zu finden. Lernfähig zeigt sich indes das SECO: Die Suchbegriff-Kombination «Vorsteuerabzug Schweiz» werde man aus der Kampagne eliminieren. «Besten Dank für den Hinweis.»