Am Sonntag kommt der grosse ÖV-Fahrplanwechsel
Mehr Nachtzüge und ein Ausbau in den Tourismusregionen: Der Fahrplanwechsel am Sonntag bringt zahlreiche Veränderungen im öffentlichen Verkehr.

Das Wichtigste in Kürze
- Ab Sonntag gilt in der Schweiz der neue ÖV-Fahrplan.
- Mit dem Fahrplanwechsel gibt es zahlreiche Änderungen.
- Neben mehr Nachtzügen wird das Angebot in den Tourismusregionen ausgebaut.
Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag erlebt die Schweiz historische Neuerungen. Auf der Strecke Basel-Olten wird mit dem Vierspurausbau eines der grössten Bahnprojekte in Betrieb gehen. In Zürich ändert das ganze Tramnetz und an den Wochenenden locken neue Nachtzüge zwischen Bern und Winterthur.
Der Vierspurausbau in Liestal auf der Strecke Basel-Olten sei das grösste Bahnprojekt in der Nordwestschweiz seit 20 Jahren. Er soll die Pünktlichkeit verbessern, teilten die SBB nach Abschluss der Bauarbeiten Ende November mit.
Mit dem Ausbau können auch die Direktverbindungen zwischen Basel und Lausanne wieder aufgenommen werden. Zwischen Biel und Basel können Reisende ab Sonntag von einem Halbstundentakt profitieren. Einmal pro Stunde fährt der Zug weiter nach Lausanne.
Mehr Nachtzüge
Zudem führen die SBB im Rahmen eines Pilotprojekts Nachtzüge für Frühflieger und Nachtschwärmer zwischen Bern-Zürich-Winterthur ein. Sie sollen laut den SBB praktisch in jeder Freitag- und Samstagnacht angeboten werden.
Für die Nachtzugverbindungen bestehen in Bern, Olten und Zürich Anschlüsse auf die S-Bahnen. Ebenso werden neue Verbindungen zu den Flughäfen Zürich und Genf an Freitag- und Samstagabenden eingeführt.
Für Pendlerinnen nach Bern wird am Nachmittag ein zusätzlicher IC-Zug in Bern Wankdorf halten. Und von Zürich aus verkehrt ab Sonntag täglich ein Zug im Halbstundentakt nach Chur. Ausserdem testen die SBB eine umsteigfreie Verbindung zwischen dem Zürcher Oberland und Graubünden.
Dafür werden am Wochenende jeweils zwei S15-Züge ab Rapperswil bis Chur verlängert. Am Abend verkehren jeweils zwei Züge von Chur zurück nach Rapperswil und werden dort als S15 weitergeführt.
Ausbau in den Tourismusregionen
Insgesamt wird die Tourismusregion Graubünden stärker frequentiert. Zusätzliche Buskurse, besonders während der Hauptsaison, verkehren etwa in der Surselva und im Unterengadin. Ebenso, wie auf der Lenzerheide und von Chur nach Flims und Laax.
Bei den Postautos ist ab dem Fahrplanwechsel in Graubünden kein Billetkauf im Fahrzeug mehr möglich. Tickets können nur noch an Automaten oder digital gelöst werden.

Auch in anderen beliebten Freizeitregionen gibt es Neuerungen. Wegen der vielen Touristen im Lauterbrunnental fährt das Postauto im Sommer zwischen Lauterbrunnen und Stechelberg neu im Viertelstundentakt. Zusätzliche Verbindungen sind auch im Simmental vorgesehen.
Die Region Willisau im Luzerner Hinterland erhält in den Randstunden mit zusätzlichen Zugverbindungen bessere Anschlüsse nach Luzern. Die Zentralbahn, die von Luzern aus Ob- und Nidwalden erschliesst, reagiert zudem auf die überfüllten Züge.
Sie schafft einen weiteren Ausbau der Platzkapazitäten und weitere Entlastungszüge. Einen «grossen Wurf» versprach der Kanton Solothurn mit einem neuen Buskonzept in Grenchen.
Im Freizeitangebot wird auch der Verbier Express sein Winterangebot verdoppeln. An Wochenenden und Feiertagen verbinden zwei Züge pro Tag und Richtung den Genferseebogen mit Le Châble VS. Das Angebot wird auch für die Sommersaison zwischen Mitte Juni und Mitte September eingeführt.
Umfassende Änderungen im Zürcher Tramnetz
In Zürich wird das Tramnetz umfassend umgestaltet; mehrere Linien erhalten neue Streckenführungen und am historischen Bahnhofquai beim HB ruht der Betrieb für ein Jahr komplett.

Auf den Fahrplanwechsel hin erhöhen die Zürcher Verkehrsbetriebe in den Stosszeiten die Kapazität ins Spitalgebiet Lengg/Balgrist. Dies hat Auswirkungen auf sieben Tramlinien.
Die Änderungen ziehen Umstellungen von 80 Weichenanlagen, die Produktion 1800 neuer Haltestellenschilder und 7500 neuer Fahrplanaushänge nach sich. Die komplette Umsetzung aller neuer Linien ist allerdings erst im Dezember 2026 wegen des Umbaus am Bahnhofquai möglich.








