Der Militärische Nachrichtendienst der Schweiz (MND) will die nachrichtendienstliche Früherkennung stärken.
Der Militärische Nachrichtendienst der Schweiz (MND) will die nachrichtendienstliche Früherkennung stärken. «Wir haben einen konkreten Aufbauplan für unseren Profi- und für unseren Milizteil erarbeitet», sagte MND-Chef Daniel Krauer. (Symbolbild)
Der Militärische Nachrichtendienst der Schweiz (MND) will die nachrichtendienstliche Früherkennung stärken. «Wir haben einen konkreten Aufbauplan für unseren Profi- und für unseren Milizteil erarbeitet», sagte MND-Chef Daniel Krauer. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

«Wir haben einen konkreten Aufbauplan für unseren Profi- und für unseren Milizteil erarbeitet», sagte MND-Chef Daniel Krauer. Der Ukraine-Krieg habe verdeutlicht, wie wichtig eine solche Früherkennung sei.

«Wichtig sind aber ausgewogene Fähigkeiten», so Krauer in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit Tamedia. «Ein ungestümes Datensammeln allein bringt nichts. Wir müssen die gesammelten Informationen letztlich auch verarbeiten und zielgerichtet verbreiten können.» Künstliche Intelligenz (KI) könne dabei helfen – es brauche aber weiterhin erfahrene Analysten zur Einordnung der Resultate.

Die meisten MND-Mitarbeitenden hätten einen akademischen Hintergrund, sagte Krauer. Darunter seien viele mit einem Masterabschluss in Staatswissenschaften, Informatik sowie Rechts- oder Naturwissenschaften. «Wir haben in etwa einen Frauenanteil von 15 Prozent in unserem Team. Nebst Cleverness braucht es Kreativität. Meine Leute benötigen auch ein gesundes Mass an Misstrauen.»

Der MND ist nicht mit dem zivilen Nachrichtendienst des Bundes (NDB) zu verwechseln. Mit diesem stehe der MND nicht in Konkurrenz, so Krauer. «Vielmehr tauschen wir uns aus und ergänzen uns. Wir erstellen teils gemeinsame Produkte, wobei wir die militärische Expertise einbringen. Dieser Auftrag ist gesetzlich verankert. Der NDB ist zuständig für die Information des Bundesrats, der Departemente und der Kantone. Wir haben einen einzigen Kunden: den Chef der Armee beziehungsweise die Armeeführung.»

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