Demo geplant: Studierende wehren sich gegen höhere Gebühren
Der Bundesrat will die Studiengebühren in der Schweiz deutlich erhöhen. An den Universitäten kommt das nicht gut an.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat will im Bildungsbereich 460 Millionen pro Jahr einsparen.
- Ausgeglichen werden soll dies teilweise mit höheren Studiengebühren.
- Die Studierenden rufen zu einer nationalen Demonstration auf.
Die Studiengebühren in der Schweiz sollen steigen. Für inländische Studierende um das Doppelte – für ausländische um das Vierfache. So lautet ein Vorschlag des Bundesrates, um einen Teil der künftig im Bildungswesen fehlenden Gelder auszugleichen. In diesem Bereich plant die Landesregierung, jährlich 460 Millionen Franken einzusparen.
Zwar handelt es sich dabei lediglich um einen Vorschlag. Ob und wie stark die Studiengebühren effektiv steigen, liegt in der Kompetenz der Kantone.
Dennoch: Gegen die Pläne des Bundesrats regt sich Widerstand. Der Verband der Schweizer Studierendenschaften ruft für den kommenden Mittwoch zu einer nationalen Demonstration in Bern auf.
Nach der Demo soll auf dem Bundesplatz eine Petition mit dem Titel «Studieren muss bezahlbar bleiben – jetzt» überreicht werden. Gemäss einer Mitteilung der Studierendenvereinigungen haben 35'000 Personen das Anliegen unterzeichnet.
Student: «Vielen bliebe das Studium verwehrt»
Sandro Arnet, Vorstandsmitglied der Studierendenschaft der Universität Bern (SUB), sagt zur «Berner Zeitung»: «Bildung ist eine öffentliche Aufgabe. Würden die Gebühren derart steigen, bliebe vielen das Studium verwehrt.» Das hält der 22-Jährige vor allem angesichts des Fachkräftemangels für problematisch.
An der Universität Bern entspräche eine Verdoppelung der Gebühren für die Studierenden Mehrkosten von 125 Franken pro Monat. «125 Franken mehr im Monat macht für viele einen grossen Unterschied», so Arnet.
SVP-Nationalrat findet Erhöhung «vertretbar»
Der Bundesrat fordert hingegen, dass sich Studierende stärker an den Kosten beteiligen sollen. Die Haltung der Landesregierung teilt auch der Berner SVP-Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger.
Er erachtet die Studiengebühren in der Schweiz im Vergleich zum Ausland als «eher bescheiden», wie er zur Zeitung sagt. Deshalb findet Rüegsegger: «Die Anpassungen der Studiengebühren sind angebracht und vertretbar.»